Stadtteilfest zur Einweihung des
Kirchplatzes
am 30. April 2005
Der neue Kücknitzer Kirchplatz, die Kücknitzer erfüllten sich ihren
Traum.
Emsiges Treiben auf dem neu gestalteten Kücknitzer Kirchplatz: Zelte,
Buden, Tische und Bänke sind aufgestellt, der Hahn von den Rassegeflügelzüchtern
krähte aus vollem Halse, als wolle er das große Ereignis, die Einweihung
des neu gestalteten Kirchplatzes, allen Kücknitzer Bürgern verkünden.
Der 30. April 2005 war ein Freudentag für alle Kücknitzer. Vergessen
waren viele Jahre harten Ringens und großer Mühen, vergessen waren die
Ängste und die Sorgen, es könnte letztlich doch nicht klappen. Großen
Zuspruch und Ermunterung erfuhren wir durch unsere Muttergesellschaft von
der damaligen Vorsteherin, Frau Renate Menken, und durch unseren früheren
Bausenator Dr. Volker Zahn. Positiv begleitet wurde der Kirchplatzumbau
auch von der lokalen Presse und von den Lübeckischen Blättern.
Heute wollten wir alle, der Gemeinnützige Verein (GMVK) mit der "Kücknitzer
Runde am Eckigen Tisch", den Kücknitzer Vereinen, Verbänden, den
Schulen, den Kirchen und den Parteien, mit den Bürgern, den Kirchplatz
mit einem Stadtteilfest einweihen.
Die Posaunenklänge der St. Johannes-Bläser kündeten die Feier an. Es
folgten die Grußworte. Der Bürgermeister Bernd Saxe, Schirmherr unserer
Veranstaltung, erzählte in launiger Art, wie viele Bäume, Büsche,
Pflanzen und Blumenzwiebel auf den Kirchplatz gepflanzt wurden, vergaß
aber auch nicht, den unermüdlichen Bürgersinn zu loben.
Der Bausenator Franz Boden blieb prosaischer und lobte den Einsatz der
am Umbau Beteiligten und das Engagement der Kücknitzer Bürger. Vergaß
aber auch nicht zu erwähnen, dass man nicht oft einen alten zugeschütteten
Feuerlöschteich findet, der entsorgt werden musste, und dass im 1. Bauabschnitt
nicht gleich alles errichtet werden konnte, was geplant war. Ein Nachtrag
muss nun in den städtischen Haushalt eingebracht werden.
Herr Dr. H. Pfeifer, Vorsitzender der Lübecker Possehl-Stiftung, beließ
es nicht dabei, nur Zahlen und Fakten zu nennen, sondern lobte das
gelungene Ambiente des Platzes und die vielen Möglichkeiten, die sich
daraus ergeben; lobte den Einsatz des GMVK, besonders seines Vorsitzenden,
der ihm – im Gegensatz zu Herrn Boden – gelegentlich als "kläffenden
Terrier" gut gefallen hatte, weil er sein Ziel nie aus den Augen
verlor und es nun nach über 14 Jahren harten Ringens tatsächlich
erreicht hatte.
Der Direktor der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit,
Helmut Wischmeyer, fand lobende Worte für das Geschaffene, lobte die Kücknitzer
Bürger und besonders den GMVK, eine Tochter der Gesellschaft. Er vergaß
aber auch nicht, seiner jetzigen Stellvertreterin, Frau Renate Menken, zu
danken für den Mut, eine bis dahin einmalig große Spende von 50.000 EUR
für ein Projekt zu spenden; es war eine sehr gute Entscheidung. Zum
Schluss forderte er uns auf und gab uns Mut, im gemeinnützigen Sinne
weiter für Kücknitz und seine Bürger zu arbeiten. Als Geschenk überreichte
er uns 1.000 EUR in bar mit der Auflage, das Geld für die
Unterstützung von Jugendprojekten am Kirchplatz zu nutzen.
Herr ter Balk, Architekt und Gestalter des Kirchplatzes, ging ein wenig
näher auf die während der Bauphase entstandenen kleinen Diskrepanzen
ein. Es war keine "leichte Baustelle", wünschte uns aber eine
gute Nutzung mit vielen guten Veranstaltungen. Als symbolisches Geschenk
überreichte er zwei Weidenkörbe, den einen gefüllt mit Blumen, Sinnbild
für die Grünfläche, den anderen gefüllt mit Gemüse, Sinnbild für den
Wochenmarkt, eine schöne Geste.
Der Vorsitzende des GMVK konnte, nachdem er sich schon bei der Begrüßung
der Festredner und Ehrengäste für die Unterstützungen und Hilfen auch
im Namen der Kücknitzer Bürger und der "Kücknitzer Runde am
Eckigen Tisch" bedankt hatte, sich bei den Rednern für soviel Lob an
Kücknitz nur noch einmal kurz bedanken und das Stadtteilfest mit einem
gewaltigen Böllerschuss von der Kücknitzer Schützengilde eröffnen.
Bei einem Glas Sekt überreichte er den Ehrengästen als Dank und zur
Erinnerung sein druckfrisches Buch "Kücknitzer Geschichte 1900 -
2005 aus Sicht des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz e.V. von 1911, eine
Chronik".
Mit einem Rundgang über den Kirchplatz zur St. Johannes-Kirche
verabschiedeten sich die Ehrengäste.
Inzwischen füllte sich der Kirchplatz mit Besuchern. Nach
Polizeiangaben waren es ca. 3.500 bis 4.000 Besucher. Viele belagerten
gleich die Bier- und Würstchenstände der SPD-Ortsverbände, am Erbsen-
und Gulaschsuppenstand von "Sky" herrschte reger Andrang.
Der GMVK warb in eigener Sache und bot Sekt, Saft, Wasser und kleine Süßigkeiten
an. Das gerade fertig gestellte Buch "Kücknitzer Geschichte 1900 -
2005 aus Sicht des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz e.V. von 1911, eine
Chronik" wurde auch den Bürgern vorgestellt und fand viel Beachtung.
Ein Flyer "Chronologie der Kirchplatz-Umgestaltung" mit Grußworten
des Stadtpräsidenten des Bürgermeisters wurde kostenlos verteilt. Am
zweiten Stand des GMVK fand ein Bücherflohmarkt statt, der gut besucht
wurde.
An den CDU- und SPD-Ständen diskutierten die Besucher mit den
anwesenden Bürgerschaftsmitgliedern und Ortsteilvertretern über lokale
und politische Fragen oder stöberten in den Auslagen und Antiquitäten.
Der KiTa-Stand mit einem Kinder-Stadtplan für Kücknitz, von Kindern und
ihren Betreuerinnen selbst erstellt, erregte großes Interesse und wurde
gerne mitgenommen.
Die Geschichtswerkstatt Herrenwyk verband mit ihrer Ausstellung das
Leben und Arbeiten in Kücknitz-Herrenwyk in den letzten 100 Jahren, eine
Zeitdokumentation, die großes Interesse fand!
Das Preisrätsel der Stadtteilbücherei mit Fragen zum Stadtteil Kücknitz
gab Jung und Alt so manche Nuss zu knacken, bei der Preisverleihung war
der Stress dann vergessen. Der Kauf von ausgemusterten Büchern war da
schon etwas leichter. Der Streichelzoo vom Bauspielplatz und
Landschaftspflegeverein mit seinen Schafen und Ziegen, die Henne mit ihren
eben geschlüpften Küken sowie die Tauben und den Kaninchen von
Kleintierzüchtern "Industria" zogen die Kinder magisch an. Für
sehr viele Kinder ist so eine Veranstaltung eine Gelegenheit, noch
hautnahen Kontakt mit Tieren zu haben. Buntes Treiben an allen Ständen!
Die St. Johannes-Kirchengemeinde feierte heute die Einweihung der
neuen, auch von der Possehl-Stiftung gesponserten Kirchentreppe. Worte des
Dankes fand Pastor Rainer Fincke bei den Festreden zur
Kirchplatzeinweihung. Die Kirchengemeinde Kücknitz bot um die Kirche
herum ein vielseitiges und reichhaltiges Pogramm an: Kaffee und Kuchen
unter der Linde, eine kleine Bildershow "Kücknitz einst und
heute" fand Anklang. Auf dem Kirchturmboden las unsere "Märchentante"
den Kindern aber auch den Erwachsenen Märchen vor. Das Abseilen vom
Kirchturm war eine ganz besondere Mutprobe, viele schauten lieber von
unten zu. Die Reepschläger "von der Reeperbahn" stellten eifrig
Taue her; in der Kirche sang der Pop-Chor. Der Förderkreis des
St.-Johannes-Chores warb mit einer Wein- und Käsetheke um neue
Mitglieder.
Die kath. Kirche und die Freikirche informierten über ihre Jugend- und
Erwachsenenarbeit.
Beliebt war auch das Schminken für Kinder beim Kinderschutzbund und
der Kita Schatzinsel, einige Eltern erkannten danach ihre Kleinen gar
nicht wieder. Das Nageleinschlagen in einen Holzbalken hatte großen
Zulauf.
Die Sozialberatungsstelle und die Streetworker, das Tierheim und die
Seepfadfinder machten mit ihren Darstellungen rege auf sich aufmerksam.
War dann einmal eine kleine Pause nötig, setzte man sich vor die Zeltbühne
und hörte sich die Big Band der Musikschule Lübeck unter der Leitung von
Gerhard Torlitz und später dann die Fifties-Club-Band an. Bei sehr vielen
Zuhörern spürte man eine leichte Unruhe, rhythmische Bewegungen waren zu
sehen, es wurde sogar nach der Rockmusik der 50er Jahre getanzt. Es war
etwas ganz Besonderes, gute Lifemusik auf einem Stadtteilfest zu hören.
Das Bühnenprogramm bot reichhaltige Abwechslung, ob es der TSV Kücknitz,
das JUZE, die Rangenberger Karnevalisten oder die Kita waren, sie alle
tanzten und spielten. Die Grund- und Hauptschulen Kücknitz und Roter Hahn
standen dem nicht nach, sie sangen und zeigten Sketche, oder führten ein
Programm zur Selbstverteidigung vor.
Der plattdeutsche Krink war mit Döntjes vertreten und fand
interessierte Zuhörer.
Bei den Freiwilligen Feuerwehren und den Jugendfeuerwehren von Kücknitz
und Dummersdorf, immer für einen Ernstfall startklar, trafen sich Jung
und Alt. Es gab viel zu bestaunen. Einmal an so einem großen Lenkrad
eines Löschfahrzeuges zu sitzen, ist ein Kindertraum. Geschicklichkeit
war gefordert, um mit einem Wasserstrahl an einem "brennenden
Haus" die Fenster zu öffnen.
Der Hubertus-Schützengilde ging schon bald ihre Munition aus, nur der
Schmied mit seinem großen Hammer und Amboss und die Goldwäscher waren
noch aktiv. Die Western-Gruppe in ihren originellen Trachten zogen viele
Blicke auf sich. Den Gaukler mit seinem Kettentrick konnten nur wenige
entlarven. Beim GMV-Siems spielten die Kinder "Schiffstaufe".
Eine mit Wasser gefüllte Plastik-Wasserflasche musste einen Schalter, der
am Schiffsbug befestigt war, treffen, der dann einen Alarm auslöste. Bei
der IG-Rangenberg / Wallberg, der Waldjugend und bei den Rangenberger
Karnevalisten zeigten die Kinder ihr Können beim Dosenwerfen oder
Bonbon-Schleudern. An der "Glaserei Schulz-Torwand" hatte man
das Gefühl, die Jugendlichen wollten nicht den Ball durch die Torlöcher
schießen, sondern die Glaswand zum Bersten bringen. Das Bungee-Trampolin
war ein Magnet für viele Kinder, leider etwas zu teuer.
Langsam kehrte Ruhe auf dem Platz ein. Die Hühner und die kleinen Küken,
die Tauben und die Kaninchen von den Kleintierzüchtern und die Tiere aus
den Streichelzoos waren schon lange in ihre Ställe und Gehege gebracht
worden. Der letzte Kuchenteig für die "Dummersdorfer Waffeln"
von der IG-Dummersdorf und für die Crepes vom JUZE-Kücknitz war
verbacken, Erbsen- und Gulaschsuppe am "Sky"-Stand waren längst
ausverkauft. Nur "Gottschi" verkaufte noch seine Gutscheine, die
in seinem gegenüberliegenden Imbiss eingelöst werden konnten. Hier
herrschte noch Hochbetrieb.
Es war für alle ein sehr schönes Fest, ein Fest als Dank an alle
Beteiligten für die gelungene Umgestaltung unseres Kirchplatzes und an
alle, die den Umbau finanziell erst ermöglicht haben. Alle Teilnehmer
hatten sich schon bei den Vorplanungen verpflichtet, den Reinerlös für
die weitere Gestaltung des Kirchplatzes zu stiften; denn es fehlt noch
einiges, wie ein Brunnen oder Wasserspiel, Kleinkinderspielgeräte, die
Beleuchtung an den Pergolen, Sonnensegel und ein Dankstein für die
Spender und Förderer.
Der Vorstand und der Festausschuss des GMVK möchten sich bei allen
Beteiligten, den vielen Kücknitzer Vereinen, Verbänden, Kirchen,
Schulen, Parteien Firmen und Geschäftsleuten die zum Gelingen des
Stadtteilfestes beigetragen haben, ganz herzlich bedanken. Es war eine
Veranstaltung, auf der sich viele Vereine zum ersten Mal öffentlich und
mit gutem Erfolg einem so großen Publikum vorgestellt haben, und es war
ein Fest, das den Kücknitzer Bürgern zeigte, welche Vielfalt von
Angeboten für Jung und Alt in Kücknitz geboten wird.
Gemeinsinn macht so etwas Schönes möglich!
Fotos des Festes finden Sie in der Galerie.
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