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![Haus Kabel, Dummersdorf [Foto: GMVK]](../images/HausKabel-XSneu.jpg) |
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Dörfliche Idylle
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Ganz allgemein kann die Geschichte von Kücknitz als
Entwicklung eines Stadtteils vom Klosterdorf zum Industriestandort
beschrieben werden. Doch die Gegenwart schreibt ein neues Stück
Geschichte: Die "alte" Industrie war schon seit Jahren auf dem
Rückzug, sie ist inzwischen vollständig verschwunden. Die alten Wunden
hat man versucht, durch Altlastensanierung zu heilen.
![Hochöfen der Metallhüttenwerke Lübeck (heute abgerissen) [Foto: GMVK]](../images/hochoefen-XS.jpg) |
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Alte Schwerindustrie
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Das Zurückweichen der (Schwer-) Industrie hat das Erscheinungsbild des
Stadtteils maßgeblich verändert. Wo die Industrie den Rückzug angetreten
hat, ist die Natur auf dem Vormarsch und mit ihr die Ausweisung von
z. B. Naturschutz- und Natura 2000-Gebieten (FFH- und
Vogelschutzgebiet mit europäischen Schutzstatus). In welchem Stadtteil
ist man von so viel Wald, Landschafts- und Naturschutzgebieten umgeben,
ist nahe an der Ostsee und kann von nahezu jedem Wohnort in wenigen
Fahrradminuten in freier Natur sein? Aber gerade hier liegen auch
mögliche neue Konfliktpunkte: Wo die Industrie wachsen will, muss die
Natur oft (wieder) weichen. Ein Dauerbrenner ist dabei sicher weiterhin
der Ausbau des Skandinavienkais, der in Richtung Dummersdorfer Ufer
drängt.
Die Zukunft wird zeigen, welchen Charakter Kücknitz in den kommenden
Jahren bekommt.
Die folgende Auflistung soll sowohl einen Einblick in die Kücknitzer
Geschichte als auch einen Eindruck des Stadtteilgeschehens der jüngeren
Vergangenheit vermitteln und wird fortlaufend ergänzt:
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1147 |
Nach dem Überfall des Obotritenfürsten Niklot auf Lübeck
richtet Graf Adolf II. von Holstein zur besseren Sicherung der Stadt
auf der Trave eine Wache ein und erbaut für sie gegenüber dem
Dassower See eine feste Warte auf dem Hirtenberg am Stülper Huk.
Diese Wehranlage ist identisch mit dem vom Verfasser der
"Slawen-Chronik" Helmold 1177 erwähnten "Travemünde". |
1177
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In Lübeck wird das St. Johannis-Kloster
als Benediktiner-Kloster für Mönche und Nonnen gegründet. |
1190 |
Das Bestehen einer Fährverbindung über die Trave zwischen
Lübeck und Travemünde bei Siems – der späteren Herrenfähre – wird
erstmals schriftlich belegt. 1247 als "Godemanneshus"
vom Holsteinischen Grafen an Lübeck verpfändet. 1339 vom Holsteinischen
Grafen an Lübeck verkauft. |
1230
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Erstmalige Erwähnung des Ortes "Heringwic"
(später Herrenwiek, -wyk).
Der Ort lag zu dieser Zeit aber noch auf der Schlutuper
Seite der Trave. Der Name ist entstanden aus seiner Lage am Eingang der
Wyk (Bucht), bis zu welcher der Hering aufzusteigen pflegte. Gehörte bis
1436 zum Kirchspiel St Jacobi, dann bis 1531 zum Kirchspiel Schlutup;
nach der Reformation nach Ratekau umgepfarrt. |
1234 |
Der dänische König Waldemar II. lässt während des
Krieges gegen Lübeck am linken Traveufer zwei Türme errichten, um die
Schifffahrt zu blockieren. Sie liegen auf dem Gebiet des späteren Dänischburgs (1299 erstmals erwähnt), dessen Name
sich wahrscheinlich von der Anlage ableitet. |
1273
|
Das St.-Johannes-Kloster
kauft das Dorf Dummersdorf je zur Hälfte 1268 und 1273 an. Die
Dummersdorfer Flur wird zur größten unter allen Lübecker Dörfern. Der
Name "Dummersdorf" geht vermutlich auf einen slawischen
Personennamen zurück (das "Dorf des Dummamir"). |
1311 |
▪ Verkauf des Siemser Moores an das St.-Johannis-Kloster. Der Name Siems
(vormals "Zimeze") deutet auf eine ursprünglich slawische Siedlung hin,
die hier vorhanden war. Die Klosterherrschaft nutzt z. B. das Herrenmoor
zur eigenen Versorgung mit Feuerungstorf.
▪ Das St.-Johannes-Kloster
kauft Pöppendorf. Zusammen mit dem Rest des großen frühgeschichtlichen
Urwaldes, der sich vom Kücknitz-Bach bis zur
Schwartau erstreckte (später: Forst Waldhusen). Wurde von Holsteinischen
Grafen aber wieder eingelöst.
▪ Das St.-Johannes-Kloster
kauft vom Lübecker Domkapitel die Siemser Wassermühle. |
1314 |
Die ehemals slawische Siedlung Kücknitz (Kykylicze, Kükeltze, Kücknit) wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt. |
1334 |
Die Gebrüder von Brügge kaufen die Siedlung Kücknitz mit seiner Mühle von Volrad
von Borstel. |
1339 |
Das St.-Johannes-Kloster
kauft (vom Lübecker Domkapitel) die Dörfer Kücknitz und Herrenwyk mit der
Wassermühle.
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1481 |
Das St.-Johannes-Kloster
kauft vom Lübecker Domkapitel die Wassermühlen am unteren Kücknitzer
Mühlenbach (heute Seelandstraße/Technikzentrum. Alle Bauern der Dörfer im
Umkreis werden, mit Ausnahme der Dummersdorfer, zu Zwangskunden. Erst mit
der Verkoppelung 1816 erlischt der Mahlzwang. 1822 wird der Betrieb durch
eine Windmühle vergrößert. Die baufällig gewordenen Mühle wird 1940
abgebrochen und der Mühlenteich abgelassen. |
1601 |
Erstellung der ersten Landkarte vom Kücknitzer Gebiet
durch den Artilleriemeister Hans Freese. |
1506 |
Eine Personenfähre zwischen Herrenwyk und Schlutup wird
erstmalig urkundlich erwähnt. |
1627 |
Bis zu diesem Jahr ist die Siemser Mühle eine Kornmühle.
Für kurze Zeit arbeitet sie als Pulvermühle, ab 1639 als Papiermühle. |
1669 |
Ein links der Travemünder Landstraße gelegener Galgen wird
erwähnt. Die dort später erbaute Siedlung heißt auch Galgenberg.
Kücknitz ist von alters her eine Gerichtsstätte der klösterlichen
Oberherrschaft.
Bis zum Abschluss der Verkoppelung des Dorfes (1825) besteht ein
Gefangenenhaus – der "Schlüterkaten" – welches später als
Armenhaus diente. Noch 1966 wird die Kate erwähnt; sie lag unweit des Schlünz'schen Anwesens im
Mühlbachtal und muss, wie
jenes, 1968 dem Ausbau der Solmitzstraße weichen. |
1696 |
Beginn der Treckschutenfahrten zwischen Lübeck und
Travemünde (Pferde zogen die beladenen Kähne vom Ufer aus). |
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1700 |
Die Herrenfähre in Siems fällt während des Nordischen
Krieges an die Dänen. |
1764 |
Einrichtung einer Schule für Kücknitz auf dem
"Schulberg" an der Travemünder Landstraße (später Solmitzstraße
8-12). Vorher
besuchten die Kinder aus Kücknitz die Schule in Dummersdorf. |
1765
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Zwischen den Bauernvögten aus den einzelnen Dörfern und dem Schulmeister
Leopold wird eine Schulordnung zu Protokoll genommen (in erster Linie
wurden die Entgelte und die Pflichten des Schulmeisters
festgeschrieben). |
1770 |
Die Verkoppelung mit Pöppendorf ist abgeschlossen. |
1773 |
Die Verkoppelung der Kücknitzer Feldmark beginnt. |
1802 |
Der Jahrhunderte währende Konflikt zwischen Lübeck und
Dänemark-Holstein bezüglich der Landeshoheit über viele Lübecker
Stiftsdörfer wird beigelegt: Die dänische Krone tritt in dem Vergleich
u.a. die Dörfer Dummersdorf, Herrenwyk, Kücknitz, Pöppendorf und Siems
und den Dänischburger Teil der Dorfschaft Sereetz ab; sie werden Lübecker Hoheitsgebiet. |
1803 |
Infolge des Reichsdeputationhauptschlusses bekam die Stadt
Lübeck die volle Hoheit über die Dörfer Dummersdorf, Herrenwyk, Kücknitz,
Pöppendorf und Siems. |
1806 |
Nach dem Einmarsch der Franzosen in Lübeck am
6. November nehmen sie auch die Herrenfähre bei Siems in ihren
Besitz. |
1815 |
Verbesserung der rechtlichen Stellung der Klosterbauern:
Sie sind nun Eigentümer ihrer Hofstellen und dürfen frei über ihren
gesamten Besitz an "Land und Sand" verfügen. |
1817 |
Ein unbekannt gebliebener Sammler legt das erste Hügelgrab
im Waldhusen Forst frei.
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1820 |
Die neue Schule wird in Kücknitz gebaut (heute
Solmitzstraße 14). |
1822 |
Der "Schlünz'sche Hof"
wird erstmals im Grundbuch erwähnt. Inhaber war der Bauer Kohlhaas.
Dieser Hof stellte viele Jahre die Bauernvögte (Vertreter der
Bauernschaft, Vermittler zur klösterlichen Obrigkeit, Schlichter bei
Streitigkeiten, Besitzer des Schankrechts). Später war
hier bis 1968 die Kücknitzer Polizeiwache und der Kücknitzer Pesel
untergebracht. |
1834 |
Einrichtung des amtlichen Personenfährverkehrs zwischen
Schlutup und Herrenwyk. |
1840 |
An der Herrenfähre bei Siems wird eine Floßfähre
eingerichtet. |
1843 |
Oberförster Carl Hermann Haug legt zusammen mit Pastor
Klug das große Steinkammer-Hünengrab im Waldhusener Forst frei.
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1851 |
▪ Der erste Travedurchstich (Änderung des Flusslaufes) durchschneidet in
Siems die Spitze der Herrenfähr-Halbinsel, es entsteht die Herreninsel.
Am Dummersdorfer Ufer die Spitze am Stülper Huk gekappt.
▪ Eine Volkszählung in Kücknitz ergibt 115 Einwohner (1844 = 98
Einwohner). |
1852 |
Nach dem ersten Travedurchstich in Siems wird am
10. Februar 1852 eine moderne Kettenfähre in Dienst gestellt. |
1856 |
Archäologische Ausgrabungen legen Teile der alten
Befestigungsanlage am Stülper Huk frei. |
1867 |
In Kücknitz wird ein Spritzenhaus gebaut und einen
Feuerspritze angeschafft. |
1868 |
Die Landesgemeindeordnung und eine Feuerordnung tritt in Kraft, die Dörfer
Kücknitz, Dummersdorf, Herrenwyk, Pöppendorf, Siems erhalten ihre
kommunale Selbstverwaltung im Lübecker Hoheitsgebiet. |
1873 |
Am Waldhusener Weg wird das "Gast- und
Logier-Haus" von Fam. Robrahn eröffnet
(heute Hotel und Gasthaus Waldhusen). |
1882 |
Einweihung der Bahnstrecke Lübeck–Travemünde
und des Bahnhofs Waldhusen am 1. August.
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1883 |
Vollendung der 2. Travekorrektur, (Änderung des
Flusslaufes) u. a. ein Durchstich gegenüber Dänischburg. Die
Teerhofsinsel entsteht. |
1885 |
An der Stelle der früheren Papiermühle im westlichen Teil
von Siems wird eine Knochenmühle gebaut. |
1896 |
▪ Für die Überfahrt mit der Herrenfähre bei Siems
müssen alle Personen und Fuhrwerke ein ▪ Brückengeld zwischen 8 und
60 Pfennige zahlen.
▪ Die Aufforstung der Siemser Tannen beginnt.
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1889 |
Der Lübecker Industrieverein wird gegründet. Ziel ist die Bebauung und
Ansiedlung großer Unternehmen am linken Traveufer in Kücknitz, Herrenwyk
und Siems. |
1898 |
Das Hünengrab im Waldhusener Forst wird durch Schüler
mutwillig beschädigt, später aber wieder originalgetreu aufgebaut.
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1900
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▪ Ansiedlung der Lübecker Schwefelsäure- und
Superphosphatfabrik in Dänischburg durch den Lübecker Industrieverein.
Nach dem ersten Weltkrieg fusioniert das Unternehmen mit einer anderen
Firma der Branche und trägt seither deren Namen Guano-Werke.
▪ Nach der 3. Travekorrektion entsteht die jetzige Herreninsel. |
1901 |
Der Kücknitzer Pesel (friesländisch:
gute Stube), ein stilvolles Bauernzimmer, wird im "Schlünz'schen Anwesen" wieder hergerichtet. |
1902 |
Eröffnung einer Doppel-Drehbrücke am 1. April über den neuen
Traveverlauf bei Siems (nach 3. Travekorrektur). |
1903 |
Gründung der Kalksandsteinfabrik Friedrich
Ewers & Sohn in Siems (ab 1968 Hansa Feuerfest GmbH). |
1905 |
▪ Das Hochofenwerk Lübeck wird am 7. November gegründet. 1.
Hütten-Generaldirektor wird Dr. Moritz Neumark.
▪ Das alte Herrenfährhaus in Siems brennt ab. |
1906 |
▪ Baubeginn für die Steingutfabrik Villeroy & Boch
in Dänischburg.
▪ Beginn mit dem Bau der Uferbahn zwischen Dänischburg und dem
Hochofenwerk. |
1907 |
▪ Beginn mit dem Bau einer Wohnkolonie für die
Betriebsangehörigen des Hochofenwerkes Herrenwyk in Herrenwyk.
▪ In Kücknitz wird erstmals ein Schutzmann stationiert.
▪ In Herrenwyk wird ein Kriegerverein gegründet.
|
1908 |
▪ Grundsteinlegung für die katholische Kirche in der Josephstraße.
▪ Am 17. Juni wird in Kücknitz die evangelische
Kirchengemeinde gegründet.
▪ Das Standesamt wird von Dummersdorf nach Kücknitz verlegt.
▪ Der Bauer Walter Grube führt lange Jahre im Auftrag des Lübecker
Senats alle Beurkundungen in Kücknitz aus. |
1909 |
▪ Grundsteinlegung der evangelischen Kirche in Kücknitz.
▪ Amtsantritt von Pastor Kurt Ziesenitz in der Kirchengemeinde
Kücknitz. Bisher waren Dänischburg, Siems, Herrenwyk, Kücknitz,
Dummersdorf und Pöppendorf nach Ratekau eingepfarrt.
▪ Entstehung des Friedhofs Waldhusen.
▪ Die Herrenbrücke wird durch einen aus dem Ruder gelaufenen
Dampfer stark beschädigt und muss mehrere Monate durch die alte Fähre
ersetzt werden.
▪ Große Bautätigkeiten zur Errichtung von Arbeiterwohnungen in
Kücknitz und Siems (ziehen sich über viele Jahre hin).
▪ Neubau der Luisenhof-Volksschule in Dänischburg. |
1910 |
▪ In Herrenwyk wird mit dem Bau des Kraftwerks begonnen.
▪ Die katholischen St. Joseph-Kirche
wird am 29. Mai eingeweiht.
▪ In Kücknitz wird am Kirchplatz eine neue Bezirksschule
eingeweiht.
▪ Die evangelische St. Johannis-Kirche
wird am 27. November geweiht. |
1911 |
▪ Kücknitzer Bürger gründen den Gemeinnützigen Verein für
Kücknitz und Umgegend (GMVK), 1. Vors. ist Pastor Kurt Ziesenitz.
▪ Der Sozialdemokratische Parteiverein Kücknitz wird gegründet.
▪ Turner gründen am 23. August den "Turnverein Jahn
Lübeck-Kücknitz", aus dem 1933 der "Turn- und Sportverein
Kücknitz von 1911" hervorgeht.
▪ Das Kraftwerk Herrenwyk nimmt seinen
Betrieb auf. |
1912 |
▪ Die Häuser in Kücknitz werden an die städtische Gasversorgung
angeschlossen.
▪ Das Straßenbahnnetz wird von Israelsdorf bis zur Herrenbrücke
verlängert. |
1913 |
▪ Die Straßenbahn fährt bis nach Kücknitz.
▪ In Kücknitz erhalten die Straßen Namensschilder jedoch keine
Hausnummern.
▪ Kücknitz mit Herrenwyk und ein Teil von Dummersdorf (auf dem das
Hochofenwerk erbaut wurde) wird als Stadtteil Kücknitz in die
Stadtgemeinde Lübeck eingemeindet; desgleichen Siems mit Dänischburg als
Stadtteil Siems. |
1914 |
Kücknitzer Kaufleute fordern vom Hochofenwerk freien Wettbewerb in
seiner Kolonie (Die
Werkssiedlung war an den Straßeneingängen mit Wachposten gesichert,
Fremde wie Händler und Kaufleute durften ohne Erlaubnis nicht hinein). |
1916 |
Das Hochofenwerk muss auf Anordnung der Lübecker Verwaltung wegen der
Geruchsbelästigungen eine Abwasser-Kläranlage bauen. |
1917 |
Die Firma Brückenbau Flender aus Bendrat,
die spätere Lübecker Flender-Werft, erwirbt in Siems ein Gelände als
Dockbauplatz. |
1918 |
Der Ausbau der Dockswerft als Schiffswerft erfolgt in den
Jahren 1918 – 1921. |
1919 |
▪ Die Lübecker Flender-Werft baut eine eigene Werkssiedlung.
▪ Im Gasthaus Dieckelmann wird der "Arbeiterturn- und Sportverein"
gegründet der 1933 von den Nazis zum "Turn- und Sportverein Kücknitz von
1911" zusammengeführt wird.
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1920 |
Das Baugeschäft Albert Lüdemann wird an der Travemünder Landstraße gegründet. |
1922 |
▪ Die Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft beginnt mit dem Bau
der Siedlung Waldhusen (Dutzenddorf).
▪ In Dummersdorf wird die Schule durch eine Schulbaracke vergrößert |
1924 |
▪ Die Straßenbahnlinie Lübeck-Herrenwyk zum Hochofenwerk wird
eröffnet.
▪ Der Verein für Leibesübungen Kücknitz wird gegründet, ein reiner
Fußballverein, der auch 1933 von den Nazis zum "Turn- und Sportverein
Kücknitz von 1911" zusammengeführt wird.
▪ In Herrenwyk wird der Kaninchenzuchtverein U32 gegründet |
1925 |
• Die Freiwillige Feuerwehr Kücknitz wird gegründet, Mitbegründer ist
der Gemeinnützige Verein für Kücknitz und Umgebung (GMVK). 1.Wehrführer wird Johannes
Lüdemann.
• Eine Autobusverbindung Kücknitz-Travemünde wird eröffnet.
• Die Firma Brückenbau Flender kommt in finanzielle Schwierigkeiten.
• Der Lübecker Senat gewährt ein Darlehen, die Lübecker Flender-Werft
wird dadurch als ein eigenständiges Unternehmen geführt.
• Das Dummersdorfer Ufer wird als flächenhaftes Naturdenkmal geschützt
(mit dem Zusatz: "eventuelle industrielle Verwertung
vorbehalten"). Das Reichsnaturschutzgesetz hebt 1935 diesen Schutz
wieder auf.
• Die Lübecker Bürgerschaft beschließt, das Kücknitztal (Mühlbachtal) von der Bebauung
frei zu halten. |
1928 |
▪ Der Kiesabbau am Dummersdorfer Ufer beginnt.
▪ "Alt-Travemünde" am Stülper Huk wird unter
Denkmalschutz gestellt
▪ Die Freiwillige Feuerwehr Dummersdorf wird gegründet, 1.Wehrführer
wird Wilhelm Schröder, Schmied aus Dummersdorf. |
1933 |
▪ Gründung einer Ortsgruppe der Nazi-Partei NSDAP in Kücknitz.
▪ Amtsenthebungen in der Betriebsleitung im Hochofenwerk und politische
Gleichschaltung der Mitarbeiterschaft durch die Nazis.
▪ Verbot oder Gleichschaltung zahlreicher Vereine und Institutionen der
Arbeiterbewegung durch die Nazis.
▪ Die Vereine "Turnverein Jahn Lübeck-Kücknitz", "Verein für
Leibesübungen Kücknitz" und der "Arbeiterturn- und Sportverein" werden
von den Nazis zu einem Verein, den "Turn- und Sportverein Kücknitz von
1911" zusammengeführt.
▪ Um eine Zwangsauflösung der Nazis zuvor zu kommen, löst sich der
"Gemeinnützige Verein für Kücknitz und Umgebung" selber auf.
▪ Die St. Johannes Kirchegemeinde feiert ihr 25-jähriges Kirchweihfest
mit vielen Veranstaltungen und der Einweihung des Schlageterehrenmals
vor der Kirche.
▪ Der Kriegerverein Herrenwyk weiht seinen Kleinkaliber-Schießplatz in
der Kieskuhle an der Travemünder Landstraße ein.
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1934 |
Dr. Moritz Neumann, 1. Generaldirektor des Hochofenwerkes, tritt aufgrund
von Repressalien durch die Nazis von allen seinen Ämtern zurück. Er
tritt auch aus allen Vereinen und Verbänden, denen er angehört, aus und
zieht nach Berlin-Grunewald. 1942 werden er und seine Familie in das
Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, dort stirbt er 1943. |
1935 |
Die Dörfer Dummersdorf und Pöppendorf mit dem Waldhusener Forst werden
in die Stadtgemeinde Lübeck und den Stadtteil Kücknitz eingemeindet. |
1937 |
Baubeginn der Siedlung Rangenberg. |
1939 |
▪ Der 2. Weltkrieg beginnt.
▪ Einweihung der Schule Rangenberg.
▪ Grundsteinlegung zum Bau der ersten Kraftwerkstufe in Siems. |
1945 |
▪ Der 2. Weltkrieg ist zu Ende.
▪ Im Waldhusener Forst wird von der englischen Besatzungsmacht ein
Entlassungs-Zeltlager (das spätere Pöppendorfer Lager) für die aus
Norwegen heimkehrenden Wehrmachtsangehörigen aufgestellt. Später wird es
Durchgangslager für mehrere 100.000 Flüchtlinge und Zwangsaussiedler aus
den deutschen Ostgebieten durch Blechbaracken (Nissenhütten) winterfest
umgebaut
|
1946 |
▪ Die ersten Vertriebenentransporte aus dem Osten treffen im
Lager Pöppendorf ein.
▪ In Kücknitz wird eine Außenstelle des Lübecker Wohnungsamtes
geschaffen.
▪ Pastor Kurt Ziesenitz wird durch ein Spruchkammerverfahren
(kirchliche Gerichtsbarkeit) in den Ruhestand versetzt.
▪ Das Nazi-Schlageterehrenmal auf dem Kirchplatz vor der St. Johannes
Kirche wird von den Engländern gesprengt. |
1947 |
Jüdische KZ-Überlebende vom Auswandererschiff "Exodus"
werden unter starker britischer Bewachung im Lager Pöppendorfer
interniert.
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1948 |
▪ Das 1. Volks- und Schützenfest findet
in Kücknitz statt, Ausrichter sind der GMVK und die
Hubertusschützengilde.
▪ Eröffnung der "Humboldt-Apotheke"
(erste Apotheke in Kücknitz in einer Baracke am Galgenberg, Inhaber war Dr. Wolfgang Schöbel)
▪ Gründung des "Turn- und Sportverein Siems".
▪ Das ehemalige Durchgangslager Pöppendorf wird zu einem Wohnlager ausgebaut |
1949 |
▪ Eröffnung des ersten Kinos "Ultra-Lichtspiele" im
Haus der Gastwirtschaft Dieckelmann (Betrieb bis 1963)
▪ Der Kleingartenverein "Glück auf" wird mit
Unterstützung des Hochofenwerkes und des GMVK gegründet. Heute hat der
Verein 6 Anlagen mit ca. 480 Parzellen. |
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1950 |
▪ Gründung der Kirchengemeinde St. Michael in Rangenberg.
▪ Auf dem Waldhusener Friedhof wird die erste Friedhofskapelle
eingeweiht. |
1951 |
Beginn des Bauvorhabens Roter Hahn (Ostpreußenring 1952,
Westpreußenring 1955, Tannenbergstraße und Pommernring 1959,
Breslaustraße und Schlesienring 1960)
Eröffnung der Trave-Mittelschule und einer öffentlichen Bücherei
Im Rangenberg wird der Grundstein für den Bau der St. Michael Kirche
gelegt. |
1952 |
▪ Fertigstellung der Wohnungen im Rehsprung, Gerstenfeld und Josephstraße.
▪ Die ersten Häuser der Siedlung Schnitterweg sind bezugsfertig.
▪ Der Gemeinnützige Verein für Siems und Umgegend wird gegründet,
1. Vorsitzender wird Otto Körner, ein ehemaliges Mitglied des GMVK.
▪ Eröffnung der AOK-Geschäftsstelle in Kücknitz, in der Dummersdorfer
Straße 18. |
1953 |
▪ Baubeginn der Reihenhaussiedlung Samlandstraße/Trakehnenweg.
▪ Im Roten Hahn wird ein neues Klärwerk in Betrieb genommen.
▪ Kurt Ziesenitz seit 1945 erster Vors. des GMVK kandidiert nicht
mehr, sein
Nachfolger wird Wilhelm Schröder. |
1954 |
Aus dem ehem. Kriegerverein Herrenwyk gründen u.a. Hans
Walter Fischer und Walter Grube die "Kücknitzer Schützengilde",
die sich dann später die "Hubertusgilde Lübeck-Kücknitz" nennt. |
1955 |
▪ Die Zweigstelle Kücknitz der öffentlichen Bücherei wird
eröffnet.
▪ Die Rudolf-Groth-Schule (Mäzen und Ehrenbürger von Lübeck) nimmt
ihren Schulbetrieb auf.
▪ Die Interessengemeinschaft Roter Hahn wird gegründet. Ziel war
es, sich gegenseitig in vielen Belangen zu helfen.
▪ Die Lübeck-Kücknitzer "Karnevalsgesellschaft Blau–Weiß" wird gegründet. |
1956 |
▪ Die Polizei bezieht ihr neues Dienstgebäude an der Kücknitzer
Hauptstraße.
▪ Eröffnung des Lichtspieltheaters "Rex" (Betrieb bis
1968). |
1957 |
▪ Städtische Dienststellen, Ordnungsamt
und Standesamt beziehen ihr neues Gebäude am Kirchplatz
▪ Das Kaufhaus Matzen eröffnet eine
Filiale in der Kücknitzer Hauptstraße. |
1958 |
▪ Das Dummersdorfer Ufer wird unter Naturschutz gestellt.
▪ Der Heinstättenverein der Heimstätter Ostpreußenring wird
gegründet.
▪ Mitglieder der Kücknitzer Schützengilde, H. Loose,
W. Grube und M. Hartmann gründen den "Peselorden to Kücknitz"
und beziehen Räume in der Polizeiwache.
|
1959 |
▪ Kücknitz feiert sein 625-jähriges Bestehen mit einem Volks-
uns Schützenfest.
▪ Die letzte Straßenbahn (Linie 1) fährt aus Kücknitz nach
Lübeck. Die Stadtwerke stellen auf Busbetrieb um. |
1960 |
▪ Die Volksschule Roter Hahn wird eröffnet, 410 Schüler sind in
der Schule.
▪ An der Kücknitzer Scheide wird über die Travemünder Landstraße (B75)
eine Fußgängerbrücke aus Holz gebaut, damit die Fußgänger sicherer über
die Straße kommen. |
1961 |
▪ Der Stadtteil Kücknitz hat 21.688 Einwohner.
▪ Am Waldhusener Weg wird über die Travemünder Landstraße (B75)
eine zweite Fußgängerbrücke aus Holz gebaut, damit die Fußgänger sicherer
über die Straße kommen.
▪ Die Lübecker Bürgerschaft beschließt den Bau einer Schwimmhalle
in Herrenwyk.
▪ Wilhelm Schröder seit 1954 erster Vors. des GMVK
kandidiert nicht mehr, sein Nachfolger wird Ernst Vorwerk |
1962 |
Die Neben-Poststelle in Dummersdorf wird geschlossen. Letzter
Postvertreter war J. H .Teckenburg, Landwirt und Gastwirt (Gaststätte
Travestrand). |
1964 |
▪ Die neue Herrenbrücke (die größte Klappe Europas) wird
feierlich dem Verkehr übergeben.
▪ In Herrenwyk wird die Grundschule Utkiek eröffnet.
▪ Im Roten Hahn wird die Ladenzeile am Ostpreußenring eröffnet.
▪ Die Triangel-Holzwerkstoff GmbH nimmt ihre Produktion in Siems
auf. |
1965 |
▪ Die Dreifaltigkeitskirche in der Siedlung Roter Hahn wird
eingeweiht.
▪ Die Schwimmhalle im Herrenwyk wird eröffnet.
▪ Am Stülper Huk wird ein Parkplatz eingerichtet, Förderer waren
Kücknitzer Bürger und der GMVK (wird sehr bald,
bis 2005, zu einem Dauerstreitpunkt zwischen den Kücknitzer Bürgern
besonders des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz und den Naturschützern)
|
1966 |
▪ Beginn mit dem Planfeststellungsverfahren des
Großkreuzungsprojektes Siems-Rangenberg an der Autobahn nach Lübeck,
(jetzige A 226 und B 75).
▪ Die Post plant in Kücknitz ein Post- und Fernmeldegebäude im
Straßenfeld zu errichten. In Siems werden Befürchtungen laut, dass die
dortige Nebenstelle dann geschlossen wird. Es regt sich starker
Widerstand.
▪ Beginn der Planungen für ein Ärztezentrum in der Solmitzstraße
|
1967 |
▪ Im Roten Hahn werden die Bautätigkeiten beendet. |
1968 |
▪ Baubeginn des Großkreuzungsprojektes Siems-Rangenberg an der
Autobahn
nach Lübeck (A 226). Im Zuge des Ausbaues der B 75 wird das ehemalige
Anwesen "Schlünzsche" und weitere
alte Katen abgerissen. Die Kücknitzer Polizei hat schon 1956 ihre neue
Wache in der Kücknitzer Hauptstraße bezogen.
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1969 |
▪ Die Metallhüttenwerke geraten in wirtschaftliche Schwierigkeiten
durch sinkende Roheisenpreise und den von der Stadt gekündigten
Gaslieferungsvertrag (Umrüstung von Hochofengas auf Stadtgas). Die Beschäftigungszahl liegt bei 2266
Mitarbeitern.
▪ In Herrenwyk wird eine DRK-Schwesternstation eingerichtet, der
GMVK warb dafür bei den heimischen
Industriebetrieben viele Spenden ein.
Der "Peselorden to Kücknitz" bezieht seine neuen Räume im ehem.
Stadtgut in der Solmitzstraße 7. Zwischenzeitlich ist sehr viel
von dem alten Inventar abhanden gekommen. |
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nach oben
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1970
|
Auch die Freiwillige Feuerwehr Kücknitz muss ihren Geräteschuppen in
der Kücknitzer Hauptstraße räumen (Abbruch wegen Straßenbau) und bezieht ihr neues Gerätehaus
in der Dummersdorfer Straße (ehem. Stadtreinigung) |
1971 |
Schließung der Kupferhütte; Inbetriebnahme des 3. Hochofens.
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1973 |
Das Jugendfreizeitheim (JUZE), die Kindertagesstätte (Kita), die
öffentliche Bücherei und das Alten- und Pflegeheims werden in der
Solmitzstraße eröffnet. |
1974 |
▪ Das Schulzentrum mit Trave-Gymnasiums und Trave-Realschule
wird eingeweiht.
▪ Das Standesamt III in Kücknitz wird aufgelöst. |
1975 |
▪ Verkauf des Hochofenwerkes an US-Steel Corporation für 1
Dollar (von 1968 bis 1979 muss die Hälfte der Belegschaft entlassen
werden). Die Zahl der Beschäftigten ist auf
1479 gesunken.
▪ Die Bauarbeiten für das Stammgleis zum Skandinavienkai sind
abgeschlossen. Ein bis zu 25 Meter tiefer Geländeeinschnitt ist
entstanden.
▪ Die Johanniter-Unfallhilfe (JUH)
besetzen die Rettungswache in der Solmitzstraße in der Abend- und
Nachtzeit sowie an den Wochenenden. |
1976 |
Das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau und die Verlängerung der A 226 bis zur Waldhusener Brücke beginnt. Viele Proteste
und über 1000 Einsprüche zwingen den Bund zur Rückstufung der
Autobahn zur Bundesstraße 75. |
1977 |
▪ Aus Kostengründen soll der Betrieb der städtischen
Personenfähre Herrenwyk-Schlutup eingestellt werden.
▪ Der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer wird von jungen
Natur- und Umweltschützern gegründet.
▪ Durch Stützungsmaßnahmen der
Landesbank und Einrichtungen des Landes Schleswig-Holstein wird der
drohende Konkurs der Metallhütte abgewendet.
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1978 |
▪ Im Kücknitzer Mühlbachtal wird für das geplante Schulzentrum
eine Sportanlage fertig gestellt. Die Anlage ist auch für die örtlichen
Sportvereine gedacht.
▪ Die Mathias-Leithoff-Schule, die erste Schule für
Körperbehinderte in Schleswig-Holstein, bezieht ihr neues Gebäude.
▪ US-Steel verkauft ihren 75 %-Anteil
der Metallhütte an den Wuppertaler Rechtsanwalt Ulrich Ditzen für 2 DM, um den auf sie zukommenden hohen
Stilllegungs- und Sanierungskosten zu entgehen. Die Banken lassen sich
für die von ihnen gewährten Kredite die Produktionsanlagen übereignen.
Die Zahl der Beschäftigten sinkt weiter und beträgt noch 1107. |
1980 |
▪ Aus Kostengründen wird der Betrieb der städt. Personenfähre
Herrenwyk-Schlutup eingestellt.
▪ Das DRK-Lübeck eröffnet im Roten Hahn eine
Sozialstation und übernimmt die Arbeit der früheren Sozialstationen in
Kücknitz, Herrenwyk und Rangenberg.
▪ Ernst Vorwerk seit 1962 erster
Vors. des GMVK kandidiert nicht mehr, sein Nachfolger wird Werner Macziey
|
1981 |
▪ Im Verlauf des Jahres 1981 muss in
der Metallhütte wiederholt kurz gearbeitet werden. Die wirtschaftliche
Lage spitzt sich zu, die Banken stoppen die Kredite und so wird am 18.
August die Eröffnung des Konkursverfahrens der Metallhütte beantragt. Im
Dezember werden zunächst 500 Hüttenarbeiter freigestellt.
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1982 |
▪ Für die Metallhütte wird kein
neuer Käufer gefunden. Ein Sozialplan für mehr als 1000 betroffenen
Mitarbeiter wird erarbeitet, kommt aber nie zur Auszahlung. Die
Landesbürgschaften gehen an die Banken. Von Käufer Ditzen
fehlt jede Spur.
▪ Gründung der Neuen Metallhüttenwerke Lübeck. Sie betreibt die Kokerei weiter und verwaltet das
Werksgelände. Es werden ca. 265 Arbeitsplätze geschaffen, von denen etwa
165 mit Mitarbeitern aus der ehemaligen Metallhütte besetzt werden.
▪ Die Wohnkolonie wird zunächst an einen Hamburger Kaufmann
verkauft und wird später vom gemeinnützigen Lübecker Bauverein übernommen. |
1983 |
▪
Die Lübecker Bürgerschaft beschließt aus Kostengründen die
Schließung des Ordnungsamtes in Kücknitz.
▪ B. Mindner und H. Willer und weitere Förderer kirchlicher Musik gründen
den "Förderkreis St. Johannes" und werden korporatives Mitglied im GMVK. |
1984 |
Eröffnung der
Geschichtswerkstatt Herrenwyk im ehemaligen Kaufhaus
in der Kokerstraße. |
1985 |
▪ Erste Bodenuntersuchungen auf dem Metallhüttengelände weisen
auf Altlasten hin.
▪ In Dummersdorf wird der Resthof des ehemaligen Stadtguts
Dummersdorf zu einer Wohnanlage für sozial benachteiligte Kinder umgebaut.
Die Arbeiterwohlfahrt leitet das Haus. |
1986 |
▪ Schließung des Bahnhofs Dänischburg.
▪ Eröffnung des Technikzentrums in Herrenwyk. Ziel ist es, neue
Technologie-Betriebe auf dem brachliegenden Industriegelände anzusiedeln
und neuen Technologie- und Wissenstransfer zu fördern.
▪ In Herrenwyk wird der "Verein für Industrie und
Arbeiterkultur" gegründet, Förderer und Mitbegründer war der GMVK.
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1987 |
▪ Die Stadt und der GMVK übergeben den auch von vielen Kücknitzer Firmen
mit gesponserten Erholungspark den Kücknitzer Bürgern und nennen ihn "Ziesenitz-Park"
(nach Kurt Ziesenitz, 1. Pastor der St. Johannes Kirche und Mitbegründer
des GMVK). |
1988 |
Am Stülper Huk, am Dummersdorfer Ufer, soll der Parkplatz aus dem
Naturschutzgebiet verlegt werden. In Dummersdorf und auch in Kücknitz
folgen lange und harte Diskussionen. |
1989 |
▪
Die Grund- und Hauptschule Kücknitz feiert ihr 225-jähriges Bestehen.
▪ Der "Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer" beginnt mit dem
Aufbau einer Naturschutzstation auf dem Reeseberg. |
|
nach oben
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1990 |
Die Neuen Metallhüttenwerke Lübeck stellen den Konkursantrag. |
1991 |
▪ Auflösung der Neuen
Metallhüttenwerke Lübeck.
▪ Beginn der Sanierungsarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen
Metallhütte. Sie ziehen sich bis 2000 hin und kosten das Land
Schleswig-Holstein und die Hansestadt Lübeck 70 Mio. Euro.
▪ Die Fa. Hans Lehmann KG übernimmt
die Hafenanlagen der Metallhütte.
▪ Die geplante Ostsee-Autobahn A 20 soll als Nordtangente über die
Trave an Kücknitz vorbei geführt werden. Der GMVK und die Kücknitzer Bürger protestieren und schlagen die Südtangente vor, die dann
auch realisiert wird. |
1992 |
Beginn der Planung des GMVK und der Kücknitzer Bürger für die
Umgestaltung des Kirchplatzes. |
1993 |
▪ In Kücknitz findet eine Kulturwoche mit einem abschließenden
Stadtteilfest auf dem Kirchplatz statt, viele Bürger und Vereine
nehmen daran teil.
▪ Die Siedlergemeinschaft
Schnitterweg feiert ihr 40-jähriges Bestehen mit einem großen
Straßenfest. |
1994 |
▪ Die Stadt stellt den Bebauungsplan für den Schlesienring vor. Der
GMVK hat große Bedenken, weil durch die Erweiterung die Einkaufswege zu
weit werden. |
1995 |
▪ Auf dem Gelände der ehemaligen Metallhütte wird Dioxin-kontaminierter Boden festgestellt. Das
Umweltamt Lübeck gibt Nutzungsempfehlungen für Hausgärten und landwirtschaftliche
Nutzflächen im Stadtteil Kücknitz/Herrenwyk.
▪ Die Fa. Hans Lehmann KG kauft die
bisher gemieteten Kaianlagen auf dem ehemaligen Metallhüttengelände.
▪ Der GMVK stellt den Kücknitzer Bürgern Entwürfe für die Umgestaltung des
Kirchplatzes vor.
▪ Die Stadt stellt den Bebauungsplan für den Resebergweg und die
Breslaustraße vor.
▪ Die "I. G. Dummersdorf" wird gegründet. Ihr
Ziel ist es, das dörfliche Zusammenleben zu fördern und die allgemeinen
Interessen des Dorfes gemeinsam nach außen zu vertreten.
|
1996 |
▪ Auf der GMVK-Jahreshauptversammlung diskutieren die Mitglieder
mit dem Bausenator Dr. Volker Zahn über die Kirchplatzumgestaltung. Der Bausenator
ist von dem Elan begeistert und bietet seine volle Unterstützung an.
▪ Wiedereröffnung des durch Brandstiftung stark zerstörten
Jugendzentrums "JUZE".
▪ Die Freiwillige Feuerwehr Kücknitz bezieht ihre neue Wache in der
Solmitzstraße. |
1997 |
▪ Beginn der Sanierungsmaßnahmen auf dem ehemaligen
Guano-Gelände in Dänischburg.
▪ Die Stadt stellt das Bauvorhaben vom Sky-Markt am Kirchplatz vor.
▪ Die Herrenbrücke in Siems ist baufällig, die Stadt plant die
Brücke durch einen Tunnel zu ersetzen. |
1998 |
▪ Auf der GMVK-Jahreshauptversammlung wird über die Umbau-Pläne
für den Kirchplatz diskutiert. Der Bausenator Dr. Zahn und auch Frau
Menken, Vorsteherin der "Gemeinnützige Gesellschaft Lübeck"
machen den Kücknitzern gute Hoffnungen für die Finanzierung.
▪ Das Gasthaus Waldhusen feiert sein 125-jähriges Bestehen. |
1999 |
▪ Wiedereröffnung des "Bauspielplatzes Roter Hahn" im
Schlesienring.
▪ Im Dummersdorfer Feld, am Hirtenbergweg werden neue
Kiesabbaugebiete erschlossen.
▪ Die Pläne für den Bau des Herrentunnels werden von der Stadt
vorgestellt und leidenschaftlich diskutiert. Hauptthema für den GMVK und
den Kücknitzer Bürgern ist die geplante Maut. Die Maut wird von allen Bürgern
einhellig abgelehnt. Der GMVK fordert statt eines Tunnels mit Maut eine
neue Klappbrücke.
▪ Der "Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer" bezieht seine neue
Naturschutzstation auf dem Reeseberg. |
2000 |
▪ Abschluss der Sanierungsmaßnahmen auf dem ehemaligen
Metallhütten-Gelände; Neuansiedlung von Industrie, Gewerbe und Handel und
einer größeren gestalteten Grünfläche mit Wanderwegen.
▪ Der GMVK, die Kücknitzer Bürger und das Bauamt entscheiden sich
für einen zweigeteilten Kirchplatzumbau.
▪ Die Freiwillige Feuerwehr Kücknitz nimmt in der Solmitzstraße ihre
neue Fahrzeughalle in Betrieb. |
2001 |
▪ Auf dem ehem. Metallhüttengelände soll im alten Kühlturm eine Disco
für ca. 4000 Personen eingerichtet werden. Die Pläne werden aus
Rentabilitätsgründen nicht realisiert.
▪ Bei der Freiwilligen Feuerwehr Dummersdorf wird der Grundstein
für ein neues Feuerwehrgrätehaus am Wischhofweg gelegt.
▪ In Kücknitz sollen die öffentliche Bücherei und die Schwimmhalle
aus Kostengründen geschlossen werden. Proteste des GMVK und der
Kücknitzer Bürger verhindern die Schließungen.
▪ Die Deutsche Bahn will in Kücknitz wieder einen Haltepunkt
einrichten: Die Lübecker Bürgerschaft und die Deutsche Bahn und die Stadt
entscheiden sich für einen Haltepunkt im Roten Hahn. Der GMVK favorisiert
den alten Bahnhof in Waldhusen.
▪ Der GMVK ist im Internet unter
http://www.die-gemeinnuetzige-kuecknitz.de zu finden.
▪ Der GMVK feiert sein
90-jähriges Stiftungsfest mit einem Festprogramm und
einem Stadtteilfest im Forsthaus Waldhusen. Viele Kücknitzer Vereine und
Verbände nahmen daran teil, ca. 5.000 Besucher waren anwesend.
▪ Das Kaufhaus Matzen schließt seine Filialen im Roten Hahn und in
der Kücknitzer Hauptstraße.
▪ 1. Spatenstich für den Bau des Herrentunnels.
▪ Die ESSO-Tankstelle im Roten Hahn, im Ostpreußenring wird
geschlossen. |
2002 |
▪ Den Kücknitzer Wochenmarktbeschickern wird die Marktfläche auf
der ehemaligen Hoffläche von Bauer Kabel gekündigt.
▪ ▪ Der GMVK startet für den Kirchplatzumbau eine Spendenaktion. Folgende
Firmen haben dem GMVK folgende Spenden zugesagt: die Possehl-Stiftung
100.000 Euro, die Gemeinnützige Gesellschaft Lübeck 50.000 Euro. Der
GMVK und die Kücknitzer Bürger
haben 20.000 Euro gestiftet.
▪ Die Kirchplatzfinanzierung wird in den städtischen Haushalt
2003/2004 eingebracht. Mit dem Umbau kann dann begonnen werden.
▪ Mit einem großen Festakt wird der Bohrbeginn des
Herrentunnels gefeiert. Die Vortriebsmaschine "Hilde" (Hinein
in Lübecks dunkle Erde) beginnt mit den Bohrarbeiten.
▪ Der GMVK will das Mühlbachtal renaturieren und zum
Naherholungspark umgestalten.
▪ Die Kücknitzer Kirchengemeinden St. Johannis,
Dreifaltigkeit und St. Michael werden zu einem Kirchengemeindeverband
Kücknitz zusammen geführt.
▪ Auf dem ehemaligen Wochenmarktgelände soll ein "Plus-Markt" gebaut
werden. Nach Einspruch des GMVK wird die Baugenehmigung widerrufen, der
B-Plan wird nicht eingehalten.
▪ Der GMVK fordert eine Fußgängerampel am Kirchplatz.
▪ Der "Kleintierzüchterverein Mühlbachtal" feiert sein
25-jähriges Stiftungsfest.
▪ Die Freiwillige Feuerwehr Dummersdorf feiert Richtfest für das
neue Gerätehaus.
▪ Bei der Lübecker Flender-Werft läuft das letzte Schiff, die
Norröna, Bau Nr. 694, vom Stapel. |
2003 |
▪ Die Lübecker Flender-Werke melden Insolvenz an. Eine 120-jährige Geschichte des Schiffbaues an der Trave nimmt ihr trauriges Ende.
800 Arbeitsplätze gehen verloren.
▪ Baubeginn
am Skandinavienkai, 27,8 Mio. Euro Baukosten sind veranschlagt.
▪ Am Herrentunnel sind die Bohrarbeiten beendet, beide Röhren sind
unter der Trave durchgetrieben worden.
▪ Die Lübecker Bürgerschaft beschließt die Umgestaltung des
Kirchplatzes nach den Plänen des GMVK und der Kücknitzer Bürger. Die
CDU-Bürgerschaftsmehrheit genehmigt aber nicht die noch
fehlenden 42.000 Euro.
▪ Der erste Zug der Deutschen Bahn hält in
"Lübeck-Kücknitz". In den ersten Tagen übersehen die Zugführer
noch oft den neuen Haltepunkt und fahren vorbei.
▪ Das Kücknitzer Stadtteilbüro wird am Kirchplatz eröffnet.
▪ Die Fußgängerampel am Kirchplatz wird in Betrieb genommen.
▪ Die Buslinie 40 von Kücknitz nach Herrenwyk wird ersatzlos
eingestellt. Mit der Fahrplanänderung werden auch die Taktzeiten der
Stadtbusse aus Kostengründen stark reduziert.
▪ Der "Plus-Markt" startet einen 2. Versuch, in der
Kücknitzer Hauptstraße auf dem ehemaligen Wochenmarkt eine Filiale zu
errichten und verliert zwischenzeitlich das Grundstück an einen Mitbewerber.
▪ Der Lidl-Markt hat nun das Grundstück gekauft, benötigt aber noch
zusätzliche Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet. Die Pläne
zerschlagen sich.
▪ Die Stadtteilbücherei feiert ihr 30-jähriges Bestehen.
▪ Die Renaturierungsarbeiten im Mühlbachtal (Kücknitztal) beginnen.
▪ Die ersten Planungsgespräche mit der Stadt und dem Planungsbüro
für die Umgestaltung des Kirchplatzes finden statt.
▪ Durch Vandalismus und Brandstiftung werden auf dem Bauspielplatz
ein slawisches Blockhaus und weitere Teile der Anlage zerstört.
▪ An der Kreuzung Westpreußen-, Pommernring wird ein
ampelgesicherter Fußgängerüberweg eröffnet.
▪ Die Rettungswache der Johanniter-Unfallhilfe
in der Solmitzstraße wird nach Lübeck verlegt. Die Noteinsätze werden von
der Feuerwehr gefahren. |
2004 |
▪ Der Rassegeflügelzüchterverein Industria feiert sein
75-jähriges Bestehen.
▪ Die Fa. Hans Lehmann KG kauft Teile vom ehemaligen Flendergelände
und entwickelt ein RoRo -Terminal.
▪ Am Traveschulzentrum wird eine Fußgängerampel in Betrieb
genommen.
▪ Die geplante Fußgängerbrücke am
Borndiek über das Stammgleis wird nicht gebaut
▪ Die alte Travemünder Landstraße, B 75, wird im Bereich
Skandinavienkai entwidmet, der Verkehr wird durch Ivendorf geführt.
▪ Ab dem Fahrplanwechsel fährt die Stadtlinie 32 wieder durch das
Wohngebiet Kupfer-/ Silberstraße.
▪ Die "Geschichtswerkstatt Herrenwyk" soll aus
Kostengründen geschlossen werden. GMVK und viele Bürger protestieren
dagegen und verhindern die Schließung. Es wird ein Förderkreis gegründet.
▪ Die Hubertusgilde feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Tag
der offenen Tür.
▪ Am 31.08. erfolgt der
1.Spatenstich für den Kirchplatzumbau in Anwesenheit
zahlreicher Ehrengäste und Kücknitzer Bürger durch den Bausenator Franz
Boden, den Vorsitzenden der Possehl-Stiftung, Dr. Helmut Pfeifer, den
Vorsitzenden der Gemeinnützigen Lübeck, Helmut Wischmeyer, und den
GMVK-Vorsitzenden Werner Macziey.
▪ Bei den Erdarbeiten auf dem Kirchplatz wird der alte
Feuerlöschteich freigelegt. Das Erdreich ist leicht kontaminiert und muss
entsorgt werden.
▪ Alfons Liening, Pastor der katholischen St.
Joseph-Kirchengemeinde
(1973-2004) geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Pfarrer P.
Hironimus Moskopf.
▪ Der Lidl-Konzern hat ein bebautes Gelände in der Solmitzstraße
von der Stadt erworben um dort einen Einkaufsmarkt zu errichten. Für die
Stadtteilbücherei, die Kindertagesstätte und das "JUZE"
werden neue Räume geschaffen. |
2005 |
▪ Die neue Bahntrasse in Travemünde am Skandinavienkai wird in
Betrieb genommen
▪ Das ev. Gemeindehaus in Herrenwyk ist an die Baptisten–Gemeinde
in Lübeck verkauft worden.
▪ Der neu gestaltete Kirchplatz wird mit einem
Stadtteilfest mit fast 5.000 Besuchern eingeweiht und
den Kücknitzer Bürgern übergeben.
▪ Das Textilhaus Brix schließt nach über 70 Jahren
Familientradition sein Geschäft in der Kücknitzer Hauptstraße.
▪ Die Schwimmhalle Herrenwyk feiert ihr 40jähriges Jubiläum mit
einem Tag der offenen Tür.
▪ Die Geschichtswerkstatt feiert ihr 20jähriges Jubiläum mit einer
Ausstellung.
▪ Die "Interessengemeinschaft der Siedlung Roter
Hahn" feiert ihr 50-järiges Jubiläum mit einem Straßenfest.
▪ Am Stülper Huk wird der alte Parkplatz aufgehoben und durch einen
neuen Parkplatz mit der Anbindung an die neuen Wanderwege ersetzt (war
seit 1965 ein Dauerstreitpunkt zwischen den Kücknitzer Bürgern bes. des
GMVK und den Naturschützern).
▪ Der Herrentunnel wird feierlich eröffnet und für den
Straßenverkehr freigegeben, die alte Herrenbrücke wird abgerissen.
▪ Das Forsthaus Waldhusen, 1765 erbaut, Eigentum der St. Johannis-Stiftung, soll verkauft werden. Viele
Vereine und Verbände kämpfen für den Erhalt des unter Denkmalschutz
stehenden Areals. |
2006 |
▪ Die Post und die Postbank in Kücknitz wird trotz starker
Proteste der Bevölkerung geschlossen. Im Sky-Markt wird eine Zweigstelle
eingerichtet, jedoch ohne Postbank.
▪ Der Lebensmittelmarkt Aldi feiert Richtfest in der Solmitzstraße. Zwei Siedlungshäuser
aus der Gründerzeit des Hochofenwerkes (1910) mussten aus Platzgründen
abgerissen werden.
▪ Der GMVK veranstaltet zum 20. Mal die "Kücknitzer Runde am
Eckigen Tisch", eine Gesprächsrunde der Kücknitzer Vereine, Verbände
auf der wichtige stadtteilbezogene Themen untereinander und mit der
Behörden und Ämtern besprochen werden.
▪ Der Plusmarkt eröffnet im ehemaligen
Kaufhaus Matzen im Roten Hahn einen neuen Lebensmittelmarkt.
▪ Die Tunnelgesellschaft gerät in finanzielle Schwierigkeiten, die
erwarteten Mauteinnahmen bleiben weit unter den vorher
errechneten Nutzerzahlen. Die Maut soll von 50 auf 90 Cent erhöht werden
und eine Röhre soll für Fußgänger und Radfahrer frei gegeben werden, um
die Kosten für den Bus-Shuttle zu sparen. Kücknitzer Vereine und Bürger
protestieren vergeblich – die Maut wird erhöht. Der
schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dietrich Austermann lehnt den
Antrag der Tunnel-Gesellschaft, die Tunnelmaut zu erhöhen, ab.
▪ Am Stülper Huk wird ein 7 m hoher Aussichtsturm aufgestellt.
▪ Die Seelandstraße soll 2008 ausgebaut werden.
▪ Nach 26-jähriger Vorstandsarbeit als 1. Vorsitzender im
Gemeinnützigen Verein Kücknitz stellt sich Werner
Macziey nicht mehr zur Wahl. Neuer Vorsitzender wird
Georg Sewe. |
2007 |
▪ Die Herrentunnelgesellschaft beantragt beim
schleswig-holsteinischen Verkehrsministerium erneut eine
Maut-Erhöhung. Der Verkehrsminister D. Austermann lehnt die Mauterhöhung
erneut ab.
▪ Das Bündnis "Die Maut muss weg" wird vom GMVK und den
örtlichen Parteien und Verbänden gegründet.
▪
Kücknitzer Vereine und Bürger kämpfen gegen die Erhöhung
der Maut und fordern die Abschaffung der Tunnel-Maut. Über 1000
Bürger protestieren auf dem Kirchplatz mit anschließendem Protestmarsch
in Richtung Herrentunnel bis zur Kücknitzer Scheide.
▪ Der geplante Verkauf des Forsthauses Waldhusen ist vom
Bürgermeister Bernd Saxe gestoppt worden.
▪ In der Lübecker
Bürgerschaft erklären alle Fraktionen: Das Projekt Tunnelmaut ist
gescheitert! Es
wird eine Rücknahme des Tunnels durch den Bund gefordert.
▪ Mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke Lübeck-Travemünde wird
begonnen.
▪ Das Bündnis "Gegen die Maut" plant eine Demo durch den
Tunnel. Die Stadt erteilt aber keine Erlaubnis.
▪ Das
Das Aktionsbündnis "Die Maut muss weg" klagt gegen den
Bescheid beim Verwaltungsgericht in Schleswig und verliert die Klage.
▪ Das Gebäude des JUZE (Jugendzentrum),
der Kita (Kindertagesstätte) und der Stadtteilbücherei
wird abgerissen, weil hier ein Lebensmittelmarkt (Lidl) gebaut werden soll. Das JUZE und
die Kita beziehen neue Räume in der Rudolf-Groth-Schule in der Haferkoppel. Die Stadtteilbücherei erhält neue Räume in der
Solmitzstraße.
▪ Die Straßenbauarbeiten an der Seelandstraße beginnen. |
2008 |
▪ Die Schwimmhalle in Herrenwyk wird nach Umbau wieder eröffnet.
▪ Das ganze Areal "Forsthaus Waldhusen" ist trotz aller Bemühungen und
Proteste des GMVK an einen Privatmann verkauft worden.
▪ Die letzte Tankstelle (Avia) im Roten
Hahn wird geschlossen.
▪ Der Förderkreis des St. Johannis-Chores
feiert sein 25-jähriges Jubiläum mit einem Festkonzert in der St. Johanniskirche.
▪ Auf dem Bauspielplatz wird eine Holzkirche, "St.
Nikolai", eine Rekonstruktion aus dem 12. Jahrhundert in
verkleinertem Maßstab errichtet.
▪ Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen
besucht das JUZE in ihren neuen Räumen in der Haferkoppel und spendete
2500 EUro für eine Gesangskabine.
▪ Die Lübecker Bürgerschaft beschließt: Das Trave-Gymnasium bleibt
erhalten.
▪ In Siems wird im Zuge der Elektrifizierung und für das 2. Gleis
der Bahnstrecke zum Skandinavienkai die alte Autobahnbrücke abgerissen
und die Trassenfundamente für die 2. Gleisbrücke über die Autobahn A 226
gesetzt.
▪ Ernst Oppermann, Ehrenvorsitzender der SPD-Kücknitz und ein um
Kücknitz verdienter Bürger, ist verstorben.
▪ Die Straßenbauarbeiten in
der Seelandstraße sind abgeschlossen, der Verkehr läuft.
▪ Der Llidl-Markt und die Zweigstelle der öffentlichen Bücherei
werden in der Solmitzstraße neu eröffnet.
▪ In der Hauptstraße werden aufwendige Tiefbauarbeiten
durchgeführt.
▪ In Rangenberg wird die evangelische Kirche St. Michael, erbaut
1951, entweiht. Das Gebäude steht nun unter Denkmalschutz und darf nicht
abgerissen werden.
▪ Die Arbeiten für die Elektrifizierung der Bahnstrecke
Lübeck-Travemünde sind beendet. Mit dem neuen Fahrplan fahren auch E-Loks
auf der Strecke.
▪ Die Schlachterei Roßmann schließt nach fast 60 Jahren Betrieb ihr
Geschäft in der Kücknitzer Hauptstraße. |
2009 |
▪ Kücknitz begeht seine 695-jährige
urkundliche Erwähnung. 1339 wurde die slawische Siedlung Kücknitz (Kykylicze, Kükeltze,
Kücknitz) zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
▪
Auf dem alten Wochenmarkt in der Hauptstraße (ehem. Bauernhof Cabel)
beginnen die Bauarbeiten für ein Geschäftshaus mit Einkaufsmarkt. Der
Rewe-Markt wird abgerissen.
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Copyright: Werner Macziey,
Renate Giercke
Die Verwendung oder Wiedergabe dieser Zusammenstellung, auch in Auszügen,
ist nur nach Zustimmung durch die Autoren zulässig.
|
Quellen:
Werner Macziey: Kücknitzer Geschichte
1900-2005 aus Sicht des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz e.V.
von 1911. Beständigkeit und Wandel bürgerlichen Gemeinsinns.
Herausgeber: Gemeinnütziger Verein Kücknitz e.V., 1. Auflage
2005
Uwe Müller: Kücknitz – Ein Stadtteil im
Wandel vom Klosterdorf zum Industrierevier
Kleine Hefte zur Stadtgeschichte Nr. 3
Herausgeber: Archiv der Hansestadt Lübeck, 1987
Autorengruppe: Leben und Arbeiten in
Herrenwyk – Geschichte der Hochofenwerk Lübeck AG, der
Werkskolonie und ihrer Menschen
erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der
Geschichtswerkstatt Herrenwyk
Herausgeber: Museum für Kunst und Kulturgeschichte der
Hansestadt Lübeck
Verlag Schmidt Römhild, 2. Auflage, Lübeck 1987
Jan Henrik Fahlbusch, Sarah Haake, Felix
Hurlin, Paul Kononow, Lars Krobitsch: Pöppendorf statt
Palästina – Dokumentation einer Ausstellung
Dölling und Galitz Verlag, 1999
Wolf-Rüdiger Saager, Lutz Bartoschek,
Thomas Saager: 125 Jahre Nahverkehr in Lübeck – Ein
Streifzug durch die Geschichte
Herausgeber: Stadtverkehr Lübeck GmbH
TZ-Verlag & Print GmbH, 1. Auflage 1999
diverse Einzelhinweise aus:
Protokolle und Akten des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz
e.V.
Lübecker Nachrichten.
Archiv Geschichtswerkstatt Herrenwyk |