Aktuelles Verein Kücknitz Galerie Links Kontakt Archiv Impressum

Kücknitz

 

 

Kücknitzer Stadtteilgeschichte
von Werner Macziey und Renate Giercke

Stand: Februar 2009

   Haus Kabel, Dummersdorf [Foto: GMVK]
 

Dörfliche Idylle
  

Ganz allgemein kann die Geschichte von Kücknitz als Entwicklung eines Stadtteils vom Klosterdorf zum Industriestandort beschrieben werden. Doch die Gegenwart schreibt ein neues Stück Geschichte: Die "alte" Industrie war schon seit Jahren auf dem Rückzug, sie ist inzwischen vollständig verschwunden. Die alten Wunden hat man versucht, durch Altlastensanierung zu heilen.

Hochöfen der Metallhüttenwerke Lübeck (heute abgerissen) [Foto: GMVK]   
Alte Schwerindustrie
  
 

Das Zurückweichen der (Schwer-) Industrie hat das Erscheinungsbild des Stadtteils maßgeblich verändert. Wo die Industrie den Rückzug angetreten hat, ist die Natur auf dem Vormarsch und mit ihr die Ausweisung von z. B. Naturschutz- und Natura 2000-Gebieten (FFH- und Vogelschutzgebiet mit europäischen Schutzstatus). In welchem Stadtteil ist man von so viel Wald, Landschafts- und Naturschutzgebieten umgeben, ist nahe an der Ostsee und kann von nahezu jedem Wohnort in wenigen Fahrradminuten in freier Natur sein? Aber gerade hier liegen auch mögliche neue Konfliktpunkte: Wo die Industrie wachsen will, muss die Natur oft (wieder) weichen. Ein Dauerbrenner ist dabei sicher weiterhin der Ausbau des Skandinavienkais, der in Richtung Dummersdorfer Ufer drängt.

Die Zukunft wird zeigen, welchen Charakter Kücknitz in den kommenden Jahren bekommt.

Die folgende Auflistung soll sowohl einen Einblick in die Kücknitzer Geschichte als auch einen Eindruck des Stadtteilgeschehens der jüngeren Vergangenheit vermitteln und wird fortlaufend ergänzt:

  

1147 Nach dem Überfall des Obotritenfürsten Niklot auf Lübeck richtet Graf Adolf II. von Holstein zur besseren Sicherung der Stadt auf der Trave eine Wache ein und erbaut für sie gegenüber dem Dassower See eine feste Warte auf dem Hirtenberg am Stülper Huk.
Diese Wehranlage ist identisch mit dem vom Verfasser der "Slawen-Chronik" Helmold 1177 erwähnten "Travemünde".

1177

In Lübeck wird das St. Johannis-Kloster als Benediktiner-Kloster für Mönche und Nonnen gegründet.

1190

Das Bestehen einer Fährverbindung über die Trave zwischen Lübeck und Travemünde bei Siems – der späteren Herrenfähre – wird erstmals schriftlich belegt. 1247 als "Godemanneshus" vom Holsteinischen Grafen an Lübeck verpfändet. 1339 vom Holsteinischen Grafen an Lübeck verkauft.

1230

Erstmalige Erwähnung des Ortes "Heringwic" (später Herrenwiek, -wyk).
Der Ort lag zu dieser Zeit aber noch auf der Schlutuper Seite der Trave. Der Name ist entstanden aus seiner Lage am Eingang der Wyk (Bucht), bis zu welcher der Hering aufzusteigen pflegte. Gehörte bis 1436 zum Kirchspiel St Jacobi, dann bis 1531 zum Kirchspiel Schlutup; nach der Reformation nach Ratekau umgepfarrt.

1234

Der dänische König Waldemar II. lässt während des Krieges gegen Lübeck am linken Traveufer zwei Türme errichten, um die Schifffahrt zu blockieren. Sie liegen auf dem Gebiet des späteren Dänischburgs (1299 erstmals erwähnt), dessen Name sich wahrscheinlich von der Anlage ableitet.

1273

Das St.-Johannes-Kloster kauft das Dorf Dummersdorf je zur Hälfte 1268 und 1273 an. Die Dummersdorfer Flur wird zur größten unter allen Lübecker Dörfern. Der Name "Dummersdorf" geht vermutlich auf einen slawischen Personennamen zurück (das "Dorf des Dummamir").

1311

▪ Verkauf des Siemser Moores an das St.-Johannis-Kloster. Der Name Siems (vormals "Zimeze") deutet auf eine ursprünglich slawische Siedlung hin, die hier vorhanden war. Die Klosterherrschaft nutzt z. B. das Herrenmoor zur eigenen Versorgung mit Feuerungstorf.
▪ Das St.-Johannes-Kloster kauft Pöppendorf. Zusammen mit dem Rest des großen frühgeschichtlichen Urwaldes, der sich vom Kücknitz-Bach bis zur Schwartau erstreckte (später: Forst Waldhusen). Wurde von Holsteinischen Grafen aber wieder eingelöst.
▪ Das St.-Johannes-Kloster kauft vom Lübecker Domkapitel die Siemser Wassermühle.

1314

Die ehemals slawische Siedlung Kücknitz (Kykylicze, Kükeltze, Kücknit) wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

1334

Die Gebrüder von Brügge kaufen die Siedlung Kücknitz mit seiner Mühle von Volrad von Borstel.

1339

Das St.-Johannes-Kloster kauft (vom Lübecker Domkapitel) die Dörfer Kücknitz und Herrenwyk mit der Wassermühle.

1481

Das St.-Johannes-Kloster kauft vom Lübecker Domkapitel die Wassermühlen am unteren Kücknitzer Mühlenbach (heute Seelandstraße/Technikzentrum. Alle Bauern der Dörfer im Umkreis werden, mit Ausnahme der Dummersdorfer, zu Zwangskunden. Erst mit der Verkoppelung 1816 erlischt der Mahlzwang. 1822 wird der Betrieb durch eine Windmühle vergrößert. Die baufällig gewordenen Mühle wird 1940 abgebrochen und der Mühlenteich abgelassen.

1601

Erstellung der ersten Landkarte vom Kücknitzer Gebiet durch den Artilleriemeister Hans Freese.

1506

Eine Personenfähre zwischen Herrenwyk und Schlutup wird erstmalig urkundlich erwähnt.

1627

Bis zu diesem Jahr ist die Siemser Mühle eine Kornmühle. Für kurze Zeit arbeitet sie als Pulvermühle, ab 1639 als Papiermühle.

1669

Ein links der Travemünder Landstraße gelegener Galgen wird erwähnt. Die dort später erbaute  Siedlung heißt auch Galgenberg. Kücknitz ist von alters her eine Gerichtsstätte der klösterlichen Oberherrschaft.
Bis zum Abschluss der Verkoppelung des Dorfes (1825) besteht ein Gefangenenhaus – der "Schlüterkaten" – welches später als Armenhaus diente. Noch 1966 wird die Kate erwähnt; sie lag unweit des Schlünz'schen Anwesens im Mühlbachtal und muss, wie jenes, 1968 dem Ausbau der Solmitzstraße weichen.

1696

Beginn der Treckschutenfahrten zwischen Lübeck und Travemünde (Pferde zogen die beladenen Kähne vom Ufer aus).

 

nach oben

1700

Die Herrenfähre in Siems fällt während des Nordischen Krieges an die Dänen.

1764

Einrichtung einer Schule für Kücknitz auf dem "Schulberg" an der Travemünder Landstraße (später Solmitzstraße 8-12). Vorher besuchten die Kinder aus Kücknitz die Schule in Dummersdorf. 
1765 Zwischen den Bauernvögten aus den einzelnen Dörfern und dem Schulmeister Leopold wird eine Schulordnung zu Protokoll genommen (in erster Linie wurden die Entgelte und die Pflichten des Schulmeisters festgeschrieben).

1770

Die Verkoppelung mit Pöppendorf ist abgeschlossen.

1773

Die Verkoppelung der Kücknitzer Feldmark beginnt.

1802

Der Jahrhunderte währende Konflikt zwischen Lübeck und Dänemark-Holstein bezüglich der Landeshoheit über viele Lübecker Stiftsdörfer wird beigelegt: Die dänische Krone tritt in dem Vergleich u.a. die Dörfer Dummersdorf, Herrenwyk, Kücknitz, Pöppendorf und Siems und den Dänischburger Teil der Dorfschaft Sereetz ab; sie werden Lübecker Hoheitsgebiet.

1803

Infolge des Reichsdeputationhauptschlusses bekam die Stadt Lübeck die volle Hoheit über die Dörfer Dummersdorf, Herrenwyk, Kücknitz, Pöppendorf und Siems.

1806

Nach dem Einmarsch der Franzosen in Lübeck am 6. November nehmen sie auch die Herrenfähre bei Siems in ihren Besitz.

1815

Verbesserung der rechtlichen Stellung der Klosterbauern: Sie sind nun Eigentümer ihrer Hofstellen und dürfen frei über ihren gesamten Besitz an "Land und Sand" verfügen.

1817

Ein unbekannt gebliebener Sammler legt das erste Hügelgrab im  Waldhusen Forst frei.

1820

Die neue Schule wird in Kücknitz gebaut (heute Solmitzstraße 14).

1822

Der "Schlünz'sche Hof" wird erstmals im Grundbuch erwähnt. Inhaber war der Bauer Kohlhaas. Dieser Hof stellte viele Jahre die Bauernvögte (Vertreter der Bauernschaft, Vermittler zur klösterlichen Obrigkeit, Schlichter bei Streitigkeiten, Besitzer des Schankrechts). Später war hier bis 1968 die Kücknitzer Polizeiwache und der Kücknitzer Pesel untergebracht.

1834

Einrichtung des amtlichen Personenfährverkehrs zwischen Schlutup und Herrenwyk.

1840

An der Herrenfähre bei Siems wird eine Floßfähre eingerichtet.

1843

Oberförster Carl Hermann Haug legt zusammen mit Pastor Klug das große Steinkammer-Hünengrab im Waldhusener Forst frei.

1851

▪ Der erste Travedurchstich (Änderung des Flusslaufes) durchschneidet in Siems die Spitze der Herrenfähr-Halbinsel, es entsteht die Herreninsel. Am Dummersdorfer Ufer die Spitze am Stülper Huk gekappt.
▪ Eine Volkszählung in Kücknitz ergibt 115 Einwohner (1844 = 98 Einwohner).

1852

Nach dem ersten Travedurchstich in Siems wird am 10. Februar 1852 eine moderne Kettenfähre in Dienst gestellt.

1856

Archäologische Ausgrabungen legen Teile der alten Befestigungsanlage am Stülper Huk frei.

1867

In Kücknitz wird ein Spritzenhaus gebaut und einen Feuerspritze angeschafft.
1868 Die Landesgemeindeordnung und eine Feuerordnung tritt in Kraft, die Dörfer Kücknitz, Dummersdorf, Herrenwyk, Pöppendorf, Siems erhalten ihre kommunale Selbstverwaltung im Lübecker Hoheitsgebiet.

1873

Am Waldhusener Weg wird das "Gast- und Logier-Haus" von Fam. Robrahn eröffnet (heute Hotel und Gasthaus Waldhusen).

1882

Einweihung der Bahnstrecke Lübeck–Travemünde und des Bahnhofs Waldhusen am 1. August.

1883

Vollendung der 2. Travekorrektur, (Änderung des Flusslaufes) u. a. ein Durchstich gegenüber Dänischburg. Die Teerhofsinsel entsteht.

1885

An der Stelle der früheren Papiermühle im westlichen Teil von Siems wird eine Knochenmühle gebaut.

1896

▪ Für die Überfahrt mit der Herrenfähre bei Siems müssen alle Personen und Fuhrwerke ein ▪ Brückengeld zwischen 8 und 60 Pfennige zahlen.
▪ Die Aufforstung der Siemser Tannen beginnt.

1889

Der Lübecker Industrieverein wird gegründet. Ziel ist die Bebauung und Ansiedlung großer Unternehmen am linken Traveufer in Kücknitz, Herrenwyk und Siems.

1898

Das Hünengrab im Waldhusener Forst wird durch Schüler mutwillig beschädigt, später aber wieder originalgetreu aufgebaut.

 

nach oben

1900

▪ Ansiedlung der Lübecker Schwefelsäure- und Superphosphatfabrik in Dänischburg durch den Lübecker Industrieverein. Nach dem ersten Weltkrieg fusioniert das Unternehmen mit einer anderen Firma der Branche und trägt seither deren Namen Guano-Werke.
▪ Nach der 3. Travekorrektion entsteht die jetzige Herreninsel.

1901

Der Kücknitzer Pesel (friesländisch: gute Stube), ein stilvolles Bauernzimmer, wird im "Schlünz'schen Anwesen" wieder hergerichtet.

1902

Eröffnung einer Doppel-Drehbrücke am 1. April über den neuen Traveverlauf bei Siems (nach 3. Travekorrektur).

1903

Gründung der Kalksandsteinfabrik Friedrich Ewers & Sohn in Siems (ab 1968 Hansa Feuerfest GmbH).

1905

▪ Das Hochofenwerk Lübeck wird am 7. November gegründet. 1. Hütten-Generaldirektor wird Dr. Moritz Neumark.
▪ Das alte Herrenfährhaus in Siems brennt ab.

1906

▪ Baubeginn für die Steingutfabrik Villeroy & Boch in Dänischburg.
▪ Beginn mit dem Bau der Uferbahn zwischen Dänischburg und dem Hochofenwerk.

1907

▪ Beginn mit dem Bau einer Wohnkolonie für die Betriebsangehörigen des Hochofenwerkes Herrenwyk in Herrenwyk.
▪ In Kücknitz wird erstmals ein Schutzmann stationiert.
▪ In Herrenwyk wird ein Kriegerverein gegründet.

1908

▪ Grundsteinlegung für die katholische Kirche in der Josephstraße.
▪ Am 17. Juni wird in Kücknitz die evangelische Kirchengemeinde gegründet.
▪ Das Standesamt wird von Dummersdorf nach Kücknitz verlegt.
▪ Der Bauer Walter Grube führt lange Jahre im Auftrag des Lübecker Senats alle Beurkundungen in Kücknitz aus.

1909

▪ Grundsteinlegung der evangelischen Kirche in Kücknitz.
▪ Amtsantritt von Pastor Kurt Ziesenitz in der Kirchengemeinde Kücknitz. Bisher waren Dänischburg, Siems, Herrenwyk, Kücknitz, Dummersdorf und Pöppendorf nach Ratekau eingepfarrt.
▪ Entstehung des Friedhofs Waldhusen.
▪ Die Herrenbrücke wird durch einen aus dem Ruder gelaufenen Dampfer stark beschädigt und muss mehrere Monate durch die alte Fähre ersetzt werden.
▪ Große Bautätigkeiten zur Errichtung von Arbeiterwohnungen in Kücknitz und Siems (ziehen sich über viele Jahre hin).
▪ Neubau der Luisenhof-Volksschule in Dänischburg.

1910

▪ In Herrenwyk wird mit dem Bau des Kraftwerks begonnen.
▪ Die katholischen St. Joseph-Kirche wird am 29. Mai eingeweiht.
▪ In Kücknitz wird am Kirchplatz eine neue Bezirksschule eingeweiht.
▪ Die evangelische St. Johannis-Kirche wird am 27. November geweiht.

1911

▪ Kücknitzer Bürger gründen den Gemeinnützigen Verein für Kücknitz und Umgegend (GMVK), 1. Vors. ist Pastor Kurt Ziesenitz.
▪ Der Sozialdemokratische Parteiverein Kücknitz wird gegründet.
▪ Turner gründen am 23. August den "Turnverein Jahn Lübeck-Kücknitz", aus dem 1933 der "Turn- und Sportverein Kücknitz von 1911" hervorgeht.
▪ Das Kraftwerk Herrenwyk nimmt seinen Betrieb auf.

1912

▪ Die Häuser in Kücknitz werden an die städtische Gasversorgung angeschlossen.
▪ Das Straßenbahnnetz wird von Israelsdorf bis zur Herrenbrücke verlängert.

1913

▪ Die Straßenbahn fährt bis nach Kücknitz.
▪ In Kücknitz erhalten die Straßen Namensschilder jedoch keine Hausnummern.
▪ Kücknitz mit Herrenwyk und ein Teil von Dummersdorf (auf dem das Hochofenwerk erbaut wurde) wird als Stadtteil Kücknitz in die Stadtgemeinde Lübeck eingemeindet; desgleichen Siems mit Dänischburg als Stadtteil Siems.

1914

Kücknitzer Kaufleute fordern vom Hochofenwerk freien Wettbewerb in seiner Kolonie (Die Werkssiedlung war an den Straßeneingängen mit Wachposten gesichert, Fremde wie Händler und Kaufleute durften ohne Erlaubnis nicht hinein).

1916

Das Hochofenwerk muss auf Anordnung der Lübecker Verwaltung wegen der Geruchsbelästigungen eine Abwasser-Kläranlage bauen.

1917

Die Firma Brückenbau Flender aus Bendrat, die spätere Lübecker Flender-Werft, erwirbt in Siems ein Gelände als Dockbauplatz.

1918

Der Ausbau der Dockswerft als Schiffswerft erfolgt in den Jahren 1918 – 1921.

1919

▪ Die Lübecker Flender-Werft baut eine eigene Werkssiedlung.
▪ Im Gasthaus Dieckelmann wird der "Arbeiterturn- und Sportverein" gegründet der 1933 von den Nazis zum "Turn- und Sportverein Kücknitz von 1911" zusammengeführt wird.

1920

Das Baugeschäft Albert Lüdemann wird an der Travemünder Landstraße gegründet.

1922

▪ Die Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft beginnt mit dem Bau der Siedlung Waldhusen (Dutzenddorf).
▪ In Dummersdorf wird die Schule durch eine Schulbaracke vergrößert

1924

▪ Die Straßenbahnlinie Lübeck-Herrenwyk zum Hochofenwerk wird eröffnet.
▪ Der Verein für Leibesübungen Kücknitz wird gegründet, ein reiner Fußballverein, der auch 1933 von den Nazis zum "Turn- und Sportverein Kücknitz von 1911" zusammengeführt wird.
▪ In Herrenwyk wird der Kaninchenzuchtverein U32 gegründet

1925

• Die Freiwillige Feuerwehr Kücknitz wird gegründet, Mitbegründer ist der Gemeinnützige Verein für Kücknitz und Umgebung (GMVK). 1.Wehrführer wird Johannes Lüdemann.
• Eine Autobusverbindung Kücknitz-Travemünde wird eröffnet.
• Die Firma Brückenbau Flender kommt in finanzielle Schwierigkeiten.
• Der Lübecker Senat gewährt ein Darlehen, die Lübecker Flender-Werft wird dadurch als ein eigenständiges Unternehmen geführt.
• Das Dummersdorfer Ufer wird als flächenhaftes Naturdenkmal geschützt (mit dem Zusatz: "eventuelle industrielle Verwertung vorbehalten"). Das Reichsnaturschutzgesetz hebt 1935 diesen Schutz wieder auf.
• Die Lübecker Bürgerschaft beschließt, das Kücknitztal (Mühlbachtal) von der Bebauung frei zu halten.

1928

▪ Der Kiesabbau am Dummersdorfer Ufer beginnt.
▪ "Alt-Travemünde" am Stülper Huk wird unter Denkmalschutz gestellt
▪ Die Freiwillige Feuerwehr Dummersdorf wird gegründet, 1.Wehrführer wird Wilhelm Schröder, Schmied aus Dummersdorf.

1933

▪ Gründung einer Ortsgruppe der Nazi-Partei NSDAP in Kücknitz.
▪ Amtsenthebungen in der Betriebsleitung im Hochofenwerk und politische Gleichschaltung der Mitarbeiterschaft durch die Nazis.
▪ Verbot oder Gleichschaltung zahlreicher Vereine und Institutionen der Arbeiterbewegung durch die Nazis.
▪ Die Vereine "Turnverein Jahn Lübeck-Kücknitz", "Verein für Leibesübungen Kücknitz" und der "Arbeiterturn- und Sportverein" werden von den Nazis zu einem Verein, den "Turn- und Sportverein Kücknitz von 1911" zusammengeführt.
▪ Um eine Zwangsauflösung der Nazis zuvor zu kommen, löst sich der "Gemeinnützige Verein für Kücknitz und Umgebung" selber auf.
▪ Die St. Johannes Kirchegemeinde feiert ihr 25-jähriges Kirchweihfest mit vielen Veranstaltungen und der Einweihung des Schlageterehrenmals vor der Kirche.
▪ Der Kriegerverein Herrenwyk weiht seinen Kleinkaliber-Schießplatz in der Kieskuhle an der Travemünder Landstraße ein.

1934

Dr. Moritz Neumann, 1. Generaldirektor des Hochofenwerkes, tritt aufgrund von Repressalien durch die Nazis von allen seinen Ämtern zurück. Er tritt auch aus allen Vereinen und Verbänden, denen er angehört, aus und zieht nach Berlin-Grunewald. 1942 werden er und seine Familie in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, dort stirbt er 1943.

1935

Die Dörfer Dummersdorf und Pöppendorf mit dem Waldhusener Forst werden in die Stadtgemeinde Lübeck und den Stadtteil Kücknitz eingemeindet.

1937

Baubeginn der Siedlung Rangenberg.

1939

▪ Der 2. Weltkrieg beginnt.
▪ Einweihung der Schule Rangenberg.
▪ Grundsteinlegung zum Bau der ersten Kraftwerkstufe in Siems.

1945

▪ Der 2. Weltkrieg ist zu Ende.
▪ Im Waldhusener Forst wird von der englischen Besatzungsmacht ein Entlassungs-Zeltlager (das spätere Pöppendorfer Lager) für die aus Norwegen heimkehrenden Wehrmachtsangehörigen aufgestellt. Später wird es Durchgangslager für mehrere 100.000 Flüchtlinge und Zwangsaussiedler aus den deutschen Ostgebieten durch Blechbaracken (Nissenhütten) winterfest umgebaut

1946

▪ Die ersten Vertriebenentransporte aus dem Osten treffen im Lager Pöppendorf ein.
▪ In Kücknitz wird eine Außenstelle des Lübecker Wohnungsamtes geschaffen.
▪ Pastor Kurt Ziesenitz wird durch ein Spruchkammerverfahren (kirchliche Gerichtsbarkeit) in den Ruhestand versetzt.
▪ Das Nazi-Schlageterehrenmal auf dem Kirchplatz vor der St. Johannes Kirche wird von den Engländern gesprengt.

1947

Jüdische KZ-Überlebende vom Auswandererschiff "Exodus" werden unter starker britischer Bewachung im Lager Pöppendorfer interniert.  

1948

▪ Das 1. Volks- und Schützenfest findet in Kücknitz statt, Ausrichter sind der GMVK und die Hubertusschützengilde.
▪ Eröffnung der "Humboldt-Apotheke" (erste Apotheke in Kücknitz in einer Baracke am Galgenberg, Inhaber war Dr. Wolfgang Schöbel)
▪ Gründung des "Turn- und Sportverein Siems".
▪ Das ehemalige Durchgangslager Pöppendorf wird zu einem Wohnlager ausgebaut

1949

▪ Eröffnung des ersten Kinos "Ultra-Lichtspiele" im Haus der Gastwirtschaft Dieckelmann (Betrieb bis 1963)
▪ Der Kleingartenverein "Glück auf" wird mit Unterstützung des Hochofenwerkes und des GMVK gegründet. Heute hat der Verein 6 Anlagen mit ca. 480 Parzellen.

 

nach oben

1950

▪ Gründung der Kirchengemeinde St. Michael in Rangenberg.
▪ Auf dem Waldhusener Friedhof wird die erste Friedhofskapelle eingeweiht.

1951

Beginn des Bauvorhabens Roter Hahn (Ostpreußenring 1952, Westpreußenring 1955, Tannenbergstraße und Pommernring 1959, Breslaustraße und Schlesienring 1960)
Eröffnung der Trave-Mittelschule und einer öffentlichen Bücherei
Im Rangenberg wird der Grundstein für den Bau der St. Michael Kirche gelegt.

1952

▪ Fertigstellung der Wohnungen im Rehsprung, Gerstenfeld und Josephstraße.
▪ Die ersten Häuser der Siedlung Schnitterweg sind bezugsfertig.
▪ Der Gemeinnützige Verein für Siems und Umgegend wird gegründet, 1. Vorsitzender wird Otto Körner, ein ehemaliges Mitglied des GMVK.
▪ Eröffnung der AOK-Geschäftsstelle in Kücknitz, in der Dummersdorfer Straße 18.

1953

▪ Baubeginn der Reihenhaussiedlung Samlandstraße/Trakehnenweg.
▪ Im Roten Hahn wird ein neues Klärwerk in Betrieb genommen.
▪ Kurt Ziesenitz seit 1945 erster Vors. des GMVK kandidiert nicht mehr, sein
Nachfolger wird Wilhelm Schröder.

1954

Aus dem ehem. Kriegerverein Herrenwyk gründen u.a. Hans Walter Fischer und Walter Grube die "Kücknitzer Schützengilde", die sich dann später die "Hubertusgilde Lübeck-Kücknitz" nennt.

1955

▪ Die Zweigstelle Kücknitz der öffentlichen Bücherei wird eröffnet.
▪ Die Rudolf-Groth-Schule (Mäzen und Ehrenbürger von Lübeck) nimmt ihren Schulbetrieb auf.
▪ Die Interessengemeinschaft Roter Hahn wird gegründet. Ziel war es, sich gegenseitig in vielen Belangen zu helfen.
▪ Die Lübeck-Kücknitzer "Karnevalsgesellschaft Blau–Weiß" wird gegründet.

1956

▪ Die Polizei bezieht ihr neues Dienstgebäude an der Kücknitzer Hauptstraße.
▪ Eröffnung des Lichtspieltheaters "Rex" (Betrieb bis 1968).

1957

▪ Städtische Dienststellen, Ordnungsamt und Standesamt beziehen ihr neues Gebäude am Kirchplatz
▪ Das Kaufhaus Matzen eröffnet eine Filiale in der Kücknitzer Hauptstraße.

1958

▪ Das Dummersdorfer Ufer wird unter Naturschutz gestellt.
▪ Der Heinstättenverein der Heimstätter Ostpreußenring wird gegründet.
▪ Mitglieder der Kücknitzer Schützengilde, H. Loose, W. Grube und M. Hartmann gründen den "Peselorden to Kücknitz" und beziehen Räume in der Polizeiwache.

1959

▪ Kücknitz feiert sein 625-jähriges Bestehen mit einem Volks- uns Schützenfest.
▪ Die letzte Straßenbahn (Linie 1) fährt aus Kücknitz nach Lübeck. Die Stadtwerke stellen auf Busbetrieb um.

1960

▪ Die Volksschule Roter Hahn wird eröffnet, 410 Schüler sind in der Schule.
▪ An der Kücknitzer Scheide wird über die Travemünder Landstraße (B75) eine Fußgängerbrücke aus Holz gebaut, damit die Fußgänger sicherer über die Straße kommen.

1961

▪ Der Stadtteil Kücknitz hat 21.688 Einwohner.
▪ Am Waldhusener Weg wird über die Travemünder Landstraße (B75) eine zweite Fußgängerbrücke aus Holz gebaut, damit die Fußgänger sicherer über die Straße kommen.
▪ Die Lübecker Bürgerschaft beschließt den Bau einer Schwimmhalle in Herrenwyk.
▪ Wilhelm Schröder seit 1954 erster Vors. des GMVK kandidiert nicht mehr, sein Nachfolger wird Ernst Vorwerk

1962

Die Neben-Poststelle in Dummersdorf wird geschlossen. Letzter Postvertreter war J. H .Teckenburg, Landwirt und Gastwirt (Gaststätte Travestrand).

1964

▪ Die neue Herrenbrücke (die größte Klappe Europas) wird feierlich dem Verkehr übergeben.
▪ In Herrenwyk wird die Grundschule Utkiek eröffnet.
▪ Im Roten Hahn wird die Ladenzeile am Ostpreußenring eröffnet.
▪ Die Triangel-Holzwerkstoff GmbH nimmt ihre Produktion in Siems auf.

1965

▪ Die Dreifaltigkeitskirche in der Siedlung Roter Hahn wird eingeweiht.
▪ Die Schwimmhalle im Herrenwyk wird eröffnet.
▪ Am Stülper Huk wird ein Parkplatz eingerichtet, Förderer waren Kücknitzer Bürger und der GMVK (wird sehr bald, bis 2005, zu einem Dauerstreitpunkt zwischen den Kücknitzer Bürgern besonders des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz und den Naturschützern)  

1966

▪ Beginn mit dem Planfeststellungsverfahren des Großkreuzungsprojektes Siems-Rangenberg an der Autobahn nach Lübeck, (jetzige A 226 und B 75).
▪ Die Post plant in Kücknitz ein Post- und Fernmeldegebäude im Straßenfeld zu errichten. In Siems werden Befürchtungen laut, dass die dortige Nebenstelle dann geschlossen wird. Es regt sich starker Widerstand.
▪ Beginn der Planungen für ein Ärztezentrum in der Solmitzstraße

1967

▪ Im Roten Hahn werden die Bautätigkeiten beendet.

1968

▪ Baubeginn des Großkreuzungsprojektes Siems-Rangenberg an der Autobahn
nach Lübeck (A 226). Im Zuge des Ausbaues der B 75 wird das ehemalige Anwesen "Schlünzsche" und weitere alte Katen abgerissen. Die Kücknitzer Polizei hat schon 1956 ihre neue Wache in der Kücknitzer Hauptstraße bezogen.

1969

▪ Die Metallhüttenwerke geraten in wirtschaftliche Schwierigkeiten durch sinkende Roheisenpreise und den von der Stadt gekündigten Gaslieferungsvertrag (Umrüstung von Hochofengas auf Stadtgas). Die Beschäftigungszahl liegt bei 2266 Mitarbeitern.
▪ In Herrenwyk wird eine DRK-Schwesternstation eingerichtet, der GMVK warb dafür bei den heimischen Industriebetrieben viele Spenden ein.
Der "Peselorden to Kücknitz" bezieht seine neuen Räume im ehem. Stadtgut in der Solmitzstraße 7. Zwischenzeitlich ist sehr viel von dem alten Inventar abhanden gekommen.

 

nach oben

1970

Auch die Freiwillige Feuerwehr Kücknitz muss ihren Geräteschuppen in der Kücknitzer Hauptstraße räumen (Abbruch wegen Straßenbau) und  bezieht ihr neues Gerätehaus in der Dummersdorfer Straße (ehem. Stadtreinigung)

1971

Schließung der Kupferhütte; Inbetriebnahme des 3. Hochofens.

1973

Das Jugendfreizeitheim (JUZE), die Kindertagesstätte (Kita), die öffentliche Bücherei und das Alten- und Pflegeheims werden in der Solmitzstraße eröffnet.

1974

▪ Das Schulzentrum mit Trave-Gymnasiums und Trave-Realschule wird eingeweiht.
▪ Das Standesamt III in Kücknitz wird aufgelöst.

1975

▪ Verkauf des Hochofenwerkes an US-Steel Corporation für 1 Dollar (von 1968 bis 1979 muss die Hälfte der Belegschaft entlassen werden). Die Zahl der Beschäftigten ist auf 1479 gesunken.
▪ Die Bauarbeiten für das Stammgleis zum Skandinavienkai sind abgeschlossen. Ein bis zu 25 Meter tiefer Geländeeinschnitt ist entstanden.
▪ Die Johanniter-Unfallhilfe (JUH) besetzen die Rettungswache in der Solmitzstraße in der Abend- und Nachtzeit sowie an den Wochenenden.

1976

Das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau und die Verlängerung der A 226 bis zur Waldhusener Brücke beginnt. Viele Proteste und über 1000 Einsprüche zwingen den Bund zur  Rückstufung der Autobahn zur Bundesstraße 75. 

1977

▪ Aus Kostengründen soll der Betrieb der städtischen Personenfähre Herrenwyk-Schlutup eingestellt werden.
▪ Der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer wird von jungen Natur- und Umweltschützern gegründet.
▪ Durch Stützungsmaßnahmen der Landesbank und Einrichtungen des Landes Schleswig-Holstein wird der drohende Konkurs der Metallhütte abgewendet.

1978

▪ Im Kücknitzer Mühlbachtal wird für das geplante Schulzentrum eine Sportanlage fertig gestellt. Die Anlage ist auch für die örtlichen Sportvereine gedacht.
▪ Die Mathias-Leithoff-Schule, die erste Schule für Körperbehinderte in Schleswig-Holstein, bezieht ihr neues Gebäude. 
▪ US-Steel verkauft ihren 75 %-Anteil der Metallhütte an den Wuppertaler Rechtsanwalt Ulrich Ditzen für 2 DM, um den auf sie zukommenden hohen Stilllegungs- und Sanierungskosten zu entgehen. Die Banken lassen sich für die von ihnen gewährten Kredite die Produktionsanlagen übereignen. Die Zahl der Beschäftigten sinkt weiter und beträgt noch 1107.

1980

▪ Aus Kostengründen wird der Betrieb der städt. Personenfähre Herrenwyk-Schlutup eingestellt.
▪ Das DRK-Lübeck eröffnet im Roten Hahn eine Sozialstation und übernimmt die Arbeit der früheren Sozialstationen in Kücknitz, Herrenwyk und Rangenberg.
▪ Ernst Vorwerk seit 1962 erster Vors. des GMVK kandidiert nicht mehr, sein Nachfolger wird Werner Macziey

1981

▪ Im Verlauf des Jahres 1981 muss in der Metallhütte wiederholt kurz gearbeitet werden. Die wirtschaftliche Lage spitzt sich zu, die Banken stoppen die Kredite und so wird am 18. August die Eröffnung des Konkursverfahrens der Metallhütte beantragt. Im Dezember werden zunächst 500 Hüttenarbeiter freigestellt.

1982

▪ Für die Metallhütte wird kein neuer Käufer gefunden. Ein Sozialplan für mehr als 1000 betroffenen Mitarbeiter wird erarbeitet, kommt aber nie zur Auszahlung. Die Landesbürgschaften gehen an die Banken. Von Käufer Ditzen fehlt jede Spur.
▪ Gründung der Neuen Metallhüttenwerke Lübeck. Sie betreibt die Kokerei weiter und verwaltet das Werksgelände. Es werden ca. 265 Arbeitsplätze geschaffen, von denen etwa 165 mit Mitarbeitern aus der ehemaligen Metallhütte besetzt werden.
▪ Die Wohnkolonie wird zunächst an einen Hamburger Kaufmann verkauft und wird später vom gemeinnützigen Lübecker Bauverein übernommen.

1983

▪ Die Lübecker Bürgerschaft beschließt aus Kostengründen  die Schließung des Ordnungsamtes in Kücknitz.
▪ B. Mindner und H. Willer und weitere Förderer kirchlicher Musik gründen den "Förderkreis St. Johannes" und werden korporatives Mitglied im GMVK.

1984

Eröffnung der Geschichtswerkstatt Herrenwyk im ehemaligen Kaufhaus in der Kokerstraße.

1985

▪ Erste Bodenuntersuchungen auf dem Metallhüttengelände weisen auf Altlasten hin.
▪ In Dummersdorf wird der Resthof des ehemaligen Stadtguts Dummersdorf zu einer Wohnanlage für sozial benachteiligte Kinder umgebaut. Die Arbeiterwohlfahrt leitet das Haus.

1986

▪ Schließung des Bahnhofs Dänischburg.
▪ Eröffnung des Technikzentrums in Herrenwyk. Ziel ist es, neue Technologie-Betriebe auf dem brachliegenden Industriegelände anzusiedeln und neuen Technologie- und Wissenstransfer zu fördern.
▪ In Herrenwyk wird der "Verein für Industrie und Arbeiterkultur" gegründet, Förderer und Mitbegründer war der GMVK.

1987

▪ Die Stadt und der GMVK übergeben den auch von vielen Kücknitzer Firmen mit gesponserten Erholungspark den Kücknitzer Bürgern und nennen ihn "Ziesenitz-Park" (nach Kurt Ziesenitz, 1. Pastor der St. Johannes Kirche und Mitbegründer des GMVK).

1988

Am Stülper Huk, am Dummersdorfer Ufer, soll der Parkplatz aus dem Naturschutzgebiet verlegt werden. In Dummersdorf und auch in Kücknitz folgen lange und harte Diskussionen.
1989 ▪ Die Grund- und Hauptschule Kücknitz feiert ihr 225-jähriges Bestehen.
▪ Der "Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer" beginnt mit dem Aufbau einer Naturschutzstation auf dem Reeseberg.

 

nach oben

1990

Die Neuen Metallhüttenwerke Lübeck stellen den Konkursantrag.

1991

▪ Auflösung der Neuen Metallhüttenwerke Lübeck.
▪ Beginn der Sanierungsarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Metallhütte. Sie ziehen sich bis 2000 hin und kosten das Land Schleswig-Holstein und die Hansestadt Lübeck 70 Mio. Euro.
▪ Die Fa. Hans Lehmann KG übernimmt die Hafenanlagen der Metallhütte.
▪ Die geplante Ostsee-Autobahn A 20 soll als Nordtangente über die Trave an Kücknitz vorbei geführt werden. Der GMVK und die Kücknitzer Bürger protestieren und schlagen die Südtangente vor, die dann auch realisiert wird.

1992

Beginn der Planung des GMVK und der Kücknitzer Bürger für die Umgestaltung des Kirchplatzes.

1993

▪ In Kücknitz findet eine Kulturwoche mit einem abschließenden Stadtteilfest auf dem Kirchplatz statt, viele Bürger und Vereine nehmen daran teil.
▪ Die Siedlergemeinschaft Schnitterweg feiert ihr 40-jähriges Bestehen mit einem großen Straßenfest.

1994

▪ Die Stadt stellt den Bebauungsplan für den Schlesienring vor. Der GMVK hat große Bedenken, weil durch die Erweiterung die Einkaufswege zu weit werden.

1995

▪ Auf dem Gelände der ehemaligen Metallhütte wird Dioxin-kontaminierter Boden festgestellt. Das Umweltamt Lübeck gibt Nutzungsempfehlungen für Hausgärten und landwirtschaftliche Nutzflächen im Stadtteil Kücknitz/Herrenwyk.
▪ Die Fa. Hans Lehmann KG kauft die bisher gemieteten Kaianlagen auf dem ehemaligen Metallhüttengelände.
▪ Der GMVK stellt den Kücknitzer Bürgern Entwürfe für die Umgestaltung des Kirchplatzes vor.
▪ Die Stadt stellt den Bebauungsplan für den Resebergweg und die Breslaustraße vor.
▪ Die "I. G. Dummersdorf" wird gegründet. Ihr Ziel ist es, das dörfliche Zusammenleben zu fördern und die allgemeinen Interessen des Dorfes gemeinsam nach außen zu vertreten.

1996

▪ Auf der GMVK-Jahreshauptversammlung diskutieren die Mitglieder mit dem Bausenator Dr. Volker Zahn über die Kirchplatzumgestaltung. Der Bausenator ist von dem Elan begeistert und bietet seine volle Unterstützung an.
▪ Wiedereröffnung des durch Brandstiftung stark zerstörten Jugendzentrums "JUZE".
▪ Die Freiwillige Feuerwehr Kücknitz bezieht ihre neue Wache in der Solmitzstraße.  

1997

▪ Beginn der Sanierungsmaßnahmen auf dem ehemaligen Guano-Gelände in Dänischburg.
▪ Die Stadt stellt das Bauvorhaben vom Sky-Markt am Kirchplatz vor.
▪ Die Herrenbrücke in Siems ist baufällig, die Stadt plant die Brücke durch einen Tunnel zu ersetzen.

1998

▪ Auf der GMVK-Jahreshauptversammlung wird über die Umbau-Pläne für den Kirchplatz diskutiert. Der Bausenator Dr. Zahn und auch Frau Menken, Vorsteherin der "Gemeinnützige Gesellschaft Lübeck" machen den Kücknitzern gute Hoffnungen für die Finanzierung.
▪ Das Gasthaus Waldhusen feiert sein 125-jähriges Bestehen.

1999

▪ Wiedereröffnung des "Bauspielplatzes Roter Hahn" im Schlesienring.
▪ Im Dummersdorfer Feld, am Hirtenbergweg werden neue Kiesabbaugebiete erschlossen.
▪ Die Pläne für den Bau des Herrentunnels werden von der Stadt vorgestellt und leidenschaftlich diskutiert. Hauptthema für den GMVK und den Kücknitzer Bürgern ist die geplante Maut. Die Maut wird von allen Bürgern einhellig abgelehnt. Der GMVK fordert statt eines Tunnels mit Maut eine neue Klappbrücke.
▪ Der "Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer" bezieht seine neue Naturschutzstation auf dem Reeseberg.

2000

▪ Abschluss der Sanierungsmaßnahmen auf dem ehemaligen Metallhütten-Gelände; Neuansiedlung von Industrie, Gewerbe und Handel und einer größeren gestalteten Grünfläche mit Wanderwegen.
▪ Der GMVK, die Kücknitzer Bürger und das Bauamt entscheiden sich für einen zweigeteilten Kirchplatzumbau.
▪  Die Freiwillige Feuerwehr Kücknitz nimmt in der Solmitzstraße ihre neue Fahrzeughalle in Betrieb.

2001

▪ Auf dem ehem. Metallhüttengelände soll im alten Kühlturm eine Disco für ca. 4000 Personen eingerichtet werden. Die Pläne werden aus Rentabilitätsgründen  nicht realisiert.
▪ Bei der Freiwilligen Feuerwehr Dummersdorf wird der Grundstein für ein neues Feuerwehrgrätehaus am Wischhofweg gelegt.
▪ In Kücknitz sollen die öffentliche Bücherei und die Schwimmhalle aus Kostengründen geschlossen werden. Proteste des GMVK und der Kücknitzer Bürger verhindern die Schließungen.
▪ Die Deutsche Bahn will in Kücknitz wieder einen Haltepunkt einrichten: Die Lübecker Bürgerschaft und die Deutsche Bahn und die Stadt entscheiden sich für einen Haltepunkt im Roten Hahn. Der GMVK favorisiert den alten Bahnhof in Waldhusen.
▪ Der GMVK ist im Internet unter http://www.die-gemeinnuetzige-kuecknitz.de zu finden.
▪ Der GMVK feiert sein 90-jähriges Stiftungsfest mit einem Festprogramm und einem Stadtteilfest im Forsthaus Waldhusen. Viele Kücknitzer Vereine und Verbände nahmen daran teil, ca. 5.000 Besucher waren anwesend.
▪ Das Kaufhaus Matzen schließt seine Filialen im Roten Hahn und in der Kücknitzer Hauptstraße.
▪ 1. Spatenstich für den Bau des Herrentunnels.
▪ Die ESSO-Tankstelle im Roten Hahn, im Ostpreußenring wird geschlossen.

2002

▪ Den Kücknitzer Wochenmarktbeschickern wird die Marktfläche auf der ehemaligen Hoffläche von Bauer Kabel gekündigt.
▪ ▪ Der GMVK startet für den Kirchplatzumbau eine Spendenaktion. Folgende Firmen haben dem GMVK folgende Spenden zugesagt: die Possehl-Stiftung 100.000 Euro, die Gemeinnützige Gesellschaft Lübeck 50.000 Euro. Der GMVK und die Kücknitzer Bürger haben 20.000 Euro gestiftet.
▪ Die Kirchplatzfinanzierung wird in den städtischen Haushalt 2003/2004 eingebracht. Mit dem Umbau kann dann begonnen werden.
▪ Mit einem großen Festakt wird der Bohrbeginn des Herrentunnels gefeiert. Die Vortriebsmaschine "Hilde" (Hinein in Lübecks dunkle Erde) beginnt mit den Bohrarbeiten.
▪ Der GMVK will das Mühlbachtal renaturieren und zum Naherholungspark umgestalten.
▪ Die Kücknitzer Kirchengemeinden St. Johannis, Dreifaltigkeit und St. Michael werden zu einem Kirchengemeindeverband Kücknitz zusammen geführt.
▪ Auf dem ehemaligen Wochenmarktgelände soll ein "Plus-Markt" gebaut werden. Nach Einspruch des GMVK wird die Baugenehmigung widerrufen, der B-Plan wird nicht eingehalten.
▪ Der GMVK fordert eine Fußgängerampel am Kirchplatz.
▪ Der "Kleintierzüchterverein Mühlbachtal" feiert sein 25-jähriges Stiftungsfest.
▪ Die Freiwillige Feuerwehr Dummersdorf feiert Richtfest für das neue Gerätehaus.
▪ Bei der Lübecker Flender-Werft läuft das letzte Schiff, die Norröna, Bau Nr. 694, vom Stapel.

  2003

▪ Die Lübecker Flender-Werke melden Insolvenz an. Eine 120-jährige Geschichte des Schiffbaues an der Trave nimmt ihr trauriges Ende. 800 Arbeitsplätze gehen verloren.
▪ Baubeginn am Skandinavienkai, 27,8 Mio. Euro Baukosten sind veranschlagt.
▪ Am Herrentunnel sind die Bohrarbeiten beendet, beide Röhren sind unter der Trave durchgetrieben worden.
▪ Die Lübecker Bürgerschaft beschließt die Umgestaltung des Kirchplatzes nach den Plänen des GMVK und der Kücknitzer Bürger. Die CDU-Bürgerschaftsmehrheit genehmigt aber nicht die noch fehlenden 42.000 Euro.
▪ Der erste Zug der Deutschen Bahn hält in "Lübeck-Kücknitz". In den ersten Tagen übersehen die Zugführer noch oft den neuen Haltepunkt und fahren vorbei.
▪ Das Kücknitzer Stadtteilbüro wird am Kirchplatz eröffnet.
▪ Die Fußgängerampel am Kirchplatz wird in Betrieb genommen.
▪ Die Buslinie 40 von Kücknitz nach Herrenwyk wird ersatzlos eingestellt. Mit der Fahrplanänderung werden auch die Taktzeiten der Stadtbusse aus Kostengründen stark reduziert.
▪ Der "Plus-Markt" startet einen 2. Versuch, in der Kücknitzer Hauptstraße auf dem ehemaligen Wochenmarkt eine Filiale zu errichten und verliert zwischenzeitlich das Grundstück an einen Mitbewerber.
▪ Der Lidl-Markt hat nun das Grundstück gekauft, benötigt aber noch zusätzliche Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet. Die Pläne zerschlagen sich.
▪ Die Stadtteilbücherei feiert ihr 30-jähriges Bestehen.
▪ Die Renaturierungsarbeiten im Mühlbachtal (Kücknitztal) beginnen.
▪ Die ersten Planungsgespräche mit der Stadt und dem Planungsbüro für die Umgestaltung des Kirchplatzes finden statt.
▪ Durch Vandalismus und Brandstiftung werden auf dem Bauspielplatz ein slawisches Blockhaus und weitere Teile der Anlage zerstört.
▪ An der Kreuzung Westpreußen-, Pommernring wird ein ampelgesicherter Fußgängerüberweg eröffnet.
▪ Die Rettungswache der Johanniter-Unfallhilfe in der Solmitzstraße wird nach Lübeck verlegt. Die Noteinsätze werden von der Feuerwehr gefahren.

2004

▪ Der Rassegeflügelzüchterverein Industria feiert sein 75-jähriges Bestehen.
▪ Die Fa. Hans Lehmann KG kauft Teile vom ehemaligen Flendergelände und entwickelt ein RoRo -Terminal.
▪ Am Traveschulzentrum wird eine Fußgängerampel in Betrieb genommen.
▪ Die geplante Fußgängerbrücke am Borndiek über das Stammgleis wird nicht gebaut
▪ Die alte Travemünder Landstraße, B 75, wird im Bereich Skandinavienkai entwidmet, der Verkehr wird durch Ivendorf geführt.
▪ Ab dem Fahrplanwechsel fährt die Stadtlinie 32 wieder durch das Wohngebiet Kupfer-/ Silberstraße.
▪ Die "Geschichtswerkstatt Herrenwyk" soll aus Kostengründen geschlossen werden. GMVK und viele Bürger protestieren dagegen und verhindern die Schließung. Es wird ein Förderkreis gegründet.
▪ Die Hubertusgilde feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür.
▪ Am 31.08. erfolgt der 1.Spatenstich für den Kirchplatzumbau in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und Kücknitzer Bürger durch den Bausenator Franz Boden, den Vorsitzenden der Possehl-Stiftung, Dr. Helmut Pfeifer, den Vorsitzenden der Gemeinnützigen Lübeck, Helmut Wischmeyer, und den GMVK-Vorsitzenden Werner Macziey.
▪ Bei den Erdarbeiten auf dem Kirchplatz wird der alte Feuerlöschteich freigelegt. Das Erdreich ist leicht kontaminiert und muss entsorgt werden.
▪ Alfons Liening, Pastor der katholischen St. Joseph-Kirchengemeinde (1973-2004) geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Pfarrer P. Hironimus Moskopf.
▪ Der Lidl-Konzern hat ein bebautes Gelände in der Solmitzstraße von der Stadt erworben um dort einen Einkaufsmarkt zu errichten. Für die  Stadtteilbücherei, die Kindertagesstätte und das "JUZE" werden neue Räume geschaffen.

2005

▪ Die neue Bahntrasse in Travemünde am Skandinavienkai wird in Betrieb genommen
▪ Das ev. Gemeindehaus in Herrenwyk ist an die Baptisten–Gemeinde in Lübeck verkauft worden.
▪ Der neu gestaltete Kirchplatz wird mit einem Stadtteilfest mit fast 5.000 Besuchern eingeweiht und den Kücknitzer Bürgern übergeben.
▪ Das Textilhaus Brix schließt nach über 70 Jahren Familientradition sein Geschäft in der Kücknitzer Hauptstraße.
▪ Die Schwimmhalle Herrenwyk feiert ihr 40jähriges Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür.
▪ Die Geschichtswerkstatt feiert ihr 20jähriges Jubiläum mit einer Ausstellung.
▪  Die "Interessengemeinschaft der Siedlung Roter Hahn" feiert ihr 50-järiges Jubiläum mit einem Straßenfest.
▪ Am Stülper Huk wird der alte Parkplatz aufgehoben und durch einen neuen Parkplatz mit der Anbindung an die neuen Wanderwege ersetzt (war seit 1965 ein Dauerstreitpunkt zwischen den Kücknitzer Bürgern bes. des GMVK und den Naturschützern).
▪ Der Herrentunnel wird feierlich eröffnet und für den Straßenverkehr freigegeben, die alte Herrenbrücke wird abgerissen.
▪ Das Forsthaus Waldhusen, 1765 erbaut, Eigentum der St. Johannis-Stiftung, soll verkauft werden. Viele Vereine und Verbände kämpfen für den Erhalt des unter Denkmalschutz stehenden Areals.

2006

▪ Die Post und die Postbank in Kücknitz wird trotz starker Proteste der Bevölkerung geschlossen. Im Sky-Markt wird eine Zweigstelle eingerichtet, jedoch ohne Postbank.
▪ Der Lebensmittelmarkt Aldi feiert Richtfest in der Solmitzstraße. Zwei Siedlungshäuser aus der Gründerzeit des Hochofenwerkes (1910) mussten aus Platzgründen abgerissen werden.
▪ Der GMVK veranstaltet zum 20. Mal die "Kücknitzer Runde am Eckigen Tisch", eine Gesprächsrunde der Kücknitzer Vereine, Verbände auf der wichtige stadtteilbezogene Themen untereinander und mit der Behörden und Ämtern besprochen werden.
▪ Der Plusmarkt eröffnet im ehemaligen Kaufhaus Matzen im Roten Hahn einen neuen Lebensmittelmarkt.
▪ Die Tunnelgesellschaft gerät in finanzielle Schwierigkeiten, die erwarteten Mauteinnahmen bleiben weit unter den vorher errechneten Nutzerzahlen. Die Maut soll von 50 auf 90 Cent erhöht werden und eine Röhre soll für Fußgänger und Radfahrer frei gegeben werden, um die Kosten für den Bus-Shuttle zu sparen. Kücknitzer Vereine und Bürger protestieren vergeblich – die Maut wird erhöht.  Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dietrich Austermann lehnt den Antrag der Tunnel-Gesellschaft, die Tunnelmaut zu erhöhen, ab.
▪ Am Stülper Huk wird ein 7 m hoher Aussichtsturm aufgestellt.
▪ Die Seelandstraße soll 2008 ausgebaut werden.
▪ Nach 26-jähriger Vorstandsarbeit als 1. Vorsitzender im Gemeinnützigen Verein Kücknitz stellt sich Werner Macziey nicht mehr zur Wahl. Neuer Vorsitzender wird Georg Sewe.

2007

▪ Die Herrentunnelgesellschaft beantragt beim schleswig-holsteinischen Verkehrsministerium    erneut eine Maut-Erhöhung. Der Verkehrsminister D. Austermann lehnt die Mauterhöhung erneut ab.
▪ Das Bündnis "Die Maut muss weg" wird vom GMVK und den örtlichen Parteien und Verbänden gegründet.
Kücknitzer Vereine und Bürger kämpfen gegen die Erhöhung der Maut und fordern die Abschaffung der Tunnel-Maut. Über 1000 Bürger protestieren auf dem Kirchplatz mit anschließendem Protestmarsch in Richtung Herrentunnel bis zur Kücknitzer Scheide.
▪ Der geplante Verkauf des Forsthauses Waldhusen ist vom Bürgermeister Bernd Saxe gestoppt worden.
▪ In der Lübecker Bürgerschaft erklären alle Fraktionen: Das Projekt Tunnelmaut ist gescheitert! Es wird eine Rücknahme des Tunnels durch den Bund gefordert.
▪ Mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke Lübeck-Travemünde wird begonnen.
▪ Das Bündnis "Gegen die Maut" plant eine Demo durch den Tunnel. Die Stadt erteilt aber keine Erlaubnis.
▪ Das Das Aktionsbündnis "Die Maut muss weg" klagt gegen den Bescheid beim Verwaltungsgericht in Schleswig und verliert die Klage.
▪ Das Gebäude des JUZE (Jugendzentrum), der Kita (Kindertagesstätte) und der Stadtteilbücherei wird abgerissen, weil hier ein Lebensmittelmarkt (Lidl) gebaut werden soll. Das JUZE und die Kita beziehen neue Räume in der Rudolf-Groth-Schule in der Haferkoppel. Die Stadtteilbücherei erhält neue Räume in der Solmitzstraße.
▪ Die Straßenbauarbeiten an der Seelandstraße beginnen.

2008

▪ Die Schwimmhalle in Herrenwyk wird nach Umbau wieder eröffnet.
▪ Das ganze Areal "Forsthaus Waldhusen" ist trotz aller Bemühungen und Proteste des GMVK an einen Privatmann verkauft worden.
▪ Die letzte Tankstelle (Avia) im Roten Hahn wird geschlossen.
▪ Der Förderkreis des St. Johannis-Chores feiert sein 25-jähriges Jubiläum mit einem Festkonzert in der St. Johanniskirche.
▪ Auf dem Bauspielplatz wird eine Holzkirche, "St. Nikolai", eine Rekonstruktion aus dem 12. Jahrhundert in verkleinertem Maßstab errichtet.
▪ Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen besucht das JUZE in ihren neuen Räumen in der Haferkoppel und spendete 2500 EUro für eine Gesangskabine.
▪ Die Lübecker Bürgerschaft beschließt: Das Trave-Gymnasium bleibt erhalten.
▪ In Siems wird im Zuge der Elektrifizierung und für das 2. Gleis der Bahnstrecke zum Skandinavienkai die alte Autobahnbrücke abgerissen und die Trassenfundamente für die 2. Gleisbrücke über die Autobahn A 226 gesetzt.
▪ Ernst Oppermann, Ehrenvorsitzender der SPD-Kücknitz und ein um Kücknitz verdienter Bürger, ist verstorben.
▪ Die Straßenbauarbeiten in der Seelandstraße sind abgeschlossen, der Verkehr läuft.
▪ Der Llidl-Markt und die Zweigstelle der öffentlichen Bücherei werden in der Solmitzstraße neu eröffnet.
▪ In der Hauptstraße werden aufwendige Tiefbauarbeiten durchgeführt.
▪ In Rangenberg wird die evangelische Kirche St. Michael, erbaut 1951, entweiht. Das Gebäude steht nun unter Denkmalschutz und darf nicht abgerissen werden.
▪ Die Arbeiten für die Elektrifizierung der Bahnstrecke Lübeck-Travemünde sind beendet. Mit dem neuen Fahrplan fahren auch E-Loks auf der Strecke.
▪ Die Schlachterei Roßmann schließt nach fast 60 Jahren Betrieb ihr Geschäft in der Kücknitzer Hauptstraße.

2009

▪ Kücknitz begeht seine 695-jährige urkundliche Erwähnung. 1339 wurde die slawische Siedlung Kücknitz (Kykylicze, Kükeltze, Kücknitz) zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
▪ Auf dem alten Wochenmarkt in der Hauptstraße (ehem. Bauernhof Cabel) beginnen die Bauarbeiten für ein Geschäftshaus mit Einkaufsmarkt. Der Rewe-Markt wird abgerissen.

 

 nach oben
  

 

Copyright: Werner Macziey, Renate Giercke
Die Verwendung oder Wiedergabe dieser Zusammenstellung, auch in Auszügen, ist nur nach Zustimmung durch die Autoren zulässig.

  

Quellen:

Werner Macziey: Kücknitzer Geschichte 1900-2005 aus Sicht des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz e.V. von 1911. Beständigkeit und Wandel bürgerlichen Gemeinsinns.
Herausgeber: Gemeinnütziger Verein Kücknitz e.V., 1. Auflage 2005
  
Uwe Müller: Kücknitz – Ein Stadtteil im Wandel vom Klosterdorf zum Industrierevier
Kleine Hefte zur Stadtgeschichte Nr. 3
Herausgeber: Archiv der Hansestadt Lübeck, 1987
  
Autorengruppe: Leben und Arbeiten in Herrenwyk – Geschichte der Hochofenwerk Lübeck AG, der Werkskolonie und ihrer Menschen
erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der Geschichtswerkstatt Herrenwyk
Herausgeber: Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck
Verlag Schmidt Römhild, 2. Auflage, Lübeck 1987
  
Jan Henrik Fahlbusch, Sarah Haake, Felix Hurlin, Paul Kononow, Lars Krobitsch: Pöppendorf statt Palästina – Dokumentation einer Ausstellung
Dölling und Galitz Verlag, 1999
  
Wolf-Rüdiger Saager, Lutz Bartoschek, Thomas Saager: 125 Jahre Nahverkehr in Lübeck – Ein Streifzug durch die Geschichte
Herausgeber: Stadtverkehr Lübeck GmbH
TZ-Verlag & Print GmbH, 1. Auflage 1999
  
diverse Einzelhinweise aus:
Protokolle und Akten des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz e.V.
Lübecker Nachrichten.
Archiv Geschichtswerkstatt Herrenwyk


Aktuelles  |  Verein  |  Kücknitz  |  Galerie  |  Links Kontakt  |  Archiv  |  Impressum